Verbraucher

Konsumstimmung auf Zwei-Jahres-Hoch - Niveau aber "überaus niedrig"

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Passanten in Berlin Bild: AFP

Die Konsumstimmung der Verbraucherinnen und Verbraucher in Deutschland hat sich im April vor allem wegen der Erwartung steigender Einkommen weiter verbessert. Das GfK-Konsumklima wird im Mai damit ein Zwei-Jahres-Hoch erreichen.

Die Konsumstimmung der Verbraucherinnen und Verbraucher in Deutschland hat sich im April vor allem wegen der Erwartung steigender Einkommen weiter verbessert. Wie die Marktforschungsunternehmen GfK und das Nürnberg Institut für Marktentscheidungen (NIM) am Donnerstag mitteilten, wird das Konsumklima im Mai damit ein Zwei-Jahres-Hoch erreichen - dies liege allerdings "immer noch auf einem überaus niedrigen Niveau". In der Prognose erreicht der monatliche Stimmungsindex minus 24,2 Punkte.

Der Umfrage von GfK und NIM zufolge waren die Konjunkturerwartungen der Verbraucherinnen und Verbraucher im April besser als im Vormonat - der ermittelte Wert sei der beste seit Juli 2023. Eine nachhaltige Konjunkturerholung stehe aber immer noch aus, warnten die Marktforscher. Die Regierung rechnet in ihrer am Mittwoch von Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) vorgelegten Frühjahrsprognose mit einem mageren Wachstum von 0,3 Prozent in diesem Jahr. 

Kräftig verbessert hat sich den Angaben zufolge aber die Einkommenserwartung der Verbraucherinnen und Verbraucher. Der entsprechende Index von GfK und NIM kletterte auf den höchsten Stand seit Januar 2022. 

"Die privaten Haushalte verzeichnen derzeit deutliche reale Einkommenszuwächse, da zum einen sowohl die tariflichen Löhne und Gehälter wie auch die gesetzlichen Altersbezüge signifikant gestiegen sind und auch in den kommenden Monaten noch steigen werden", erläuterte Konsumexperte Rolf Bürkl. Gleichzeitig sinke die Inflationsrate - "dies stärkt die Kaufkraft der Haushalte."

Das zeigt sich in einer leicht höheren Anschaffungsneigung. Doch auch dieser Wert bewege sich auf "überaus niedrigem Niveau", teilten GfK und NIM mit. Er liegt demnach sogar deutlich unter den Werten, die in den beiden coronabedingten Lockdowns 2020 und 2021 gemessen wurden. "Neben steigenden Preisen sorgt vor allem eine ausgeprägte Verunsicherung der Konsumenten dafür, dass die privaten Haushalte ihre finanziellen Mittel eher auf die Seite legen und weniger in den Konsum investieren", erklärte Bürkl die Entwicklung.

GfK und NIM führen für die repräsentativen Studien zum Konsumklima monatlich Interviews mit Verbraucherinnen und Verbrauchern zu ihrer Konjunkturerwartung, ihrer Einkommenserwartung und ihrer Anschaffungsneigung. Für die aktuelle Erhebung wurden vom 4. bis zum 15. April rund 2000 Menschen befragt. Das Konsumklima bezieht sich auf die gesamten privaten Konsumausgaben, also neben dem Einzelhandel auch Dienstleistungen, Reisen, Miete und Gesundheitsdienstleistungen. 

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