Wer kennt es nicht: Nach einem anstrengenden und produktiven Vormittag genehmigen Sie sich ein ausgiebiges, deftiges Mittagessen – und plötzlich geht gar nichts mehr. Eine lähmende Müdigkeit ergreift Körper und Geist. Dieses Phänomen wird in medizinischen Kreisen auch als „postprandiale Müdigkeit“ bezeichnet, umgangssprachlich nennt man es einfach „Mittagstief“. Glücklicherweise ist die Müdigkeit nichts, mit dem Sie sich abfinden müssen: Mit einigen Veränderungen Ihrer Tagesstruktur und Ihrer Ernährungsgewohnheiten können Sie ihr etwas entgegensetzen.
Um das lästige Mittagstief loszuwerden, gilt es zunächst, zu verstehen, was überhaupt zu ihr führt. Zum einen ist es ganz normal, dass wir Menschen nicht zu jeder Tageszeit gleich viel Energie haben. Zum natürlichen Rhythmus vieler Menschen gehört es nämlich dazu, um die Mittagszeit weniger leistungsfähig zu sein. Dagegen hilft es, eine längere Mittagspause mit kleinen Erholungsmomenten oder sogar einen halbstündigen Mittagsschlaf einzubauen. Zum anderen resultiert das Tief häufig aus ungesunden Ernährungsgewohnheiten.
Besser mehrere kleine Mahlzeiten als wenige große
Nehmen wir nun eine schwerverdauliche Mahlzeit zu uns, benötigt der Magen-Darm-Trakt Energie für die Verdauung – die dem Kopf dann nicht mehr zur Verfügung steht. Daher ist es sinnvoller, mehrere kleine Mahlzeiten über den Tag verteilt zu sich zu nehmen. Eine weitere Maßnahme, Müdigkeit zu überwinden, besteht darin, Blutzuckerschwankungen zu vermeiden. Insbesondere kurzkettige Kohlenhydrate, wie sie in Weißbrot und Pasta enthalten sind, geben uns einen kurzfristig verfügbaren Energieschub. Danach fällt der Blutzuckerspiegel jedoch rapide ab, was zu akuter Erschöpfung und Heißhungerattacken führen kann. Sinnvoller ist es daher, zu langkettigen Kohlenhydraten oder eiweißhaltigen Nahrungsmitteln zu greifen. Eiweiß gibt dem Körper Energie und lässt uns länger konzentrierter und produktiver arbeiten, ohne zu Ermüdungserscheinungen zu führen.
Gesunde Snackideen
Menschen, die körperlich hart arbeiten, müssen über den Tag verteilt eine große Menge an Kalorien zu sich nehmen. Gehören Sie jedoch eher zu den sogenannten „Schreibtischtätern“, hat Ihr Körper wahrscheinlich andere Bedürfnisse. In diesem Fall gilt es vor allem sicherzustellen, dass Sie Ihre Kopfarbeit fokussiert durchführen können. Dies gewährleisten Sie, indem Sie zu gesunden Snacks greifen, die mehr Eiweiß als Kohlenhydraten enthalten und nicht zu schwer verdaulich sind. Daher eignet sich beispielsweise ein Eiweißbrötchen mit Ei, Joghurt, Salat oder eine leichte Gemüsesuppe für die Pause.
Stark zuckerhaltige Lebensmittel wie Limonade oder Süßigkeiten gilt es zu vermeiden – auch diese führen zu starken Schwankungen im Blutzuckerspiegel. Nüsse und Trockenfrüchte geben hingegen einen schnell verfügbaren Energiestoß, der nicht ermüdet. Das sogenannte Studentenfutter bekam seinen Namen einst vor dem Hintergrund, dass Nüsse dabei helfen sollen, den Kater nach einer durchzechten Nacht zu überwinden. Tatsächlich eignet es sich aufgrund seiner hohen Nährstoffdichte und günstige Zusammensetzung von Fettsäuren, B-Vitaminen und Mineralien ausgezeichnet, um die Gehirnfunktion zu unterstützen. Weitere Tipps gegen das Mittagstief: Ausreichend trinken und bewegen. Wenn Sie sich an diese Dinge halten, werden Sie spüren, dass Sie bald deutlich leistungsfähiger und wacher sein werden.
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