Fahrbericht

Schwedenhappen für Stadt und Land: Husqvarna Vitpilen 401 und Svartpilen 701.

Weißer Pfeil oder schwarzer Pfeil? 373 Kubikzentimeter Hubraum, oder doch lieber 693 Kubikzentimeter? Das ist die Frage bei den beiden populären Einzylinder Motorrädern von Husqvarna. Der Motor-Informations-Dienst (mid) fuhr die attraktiven Bikes, die sich recht ähnlich sind.


Weißer Pfeil oder schwarzer Pfeil? 373 Kubikzentimeter Hubraum, oder doch lieber 693 Kubikzentimeter? Das ist die Frage bei den beiden populären Einzylinder Motorrädern von Husqvarna. Der Motor-Informations-Dienst (mid) fuhr die attraktiven Bikes, die sich recht ähnlich sind.

Kleiner Schwedischkurs für Biker gefällig? Es wurde schon angedeutet: "Vit" heißt weiß, "Svart" schwarz und "Pilen" Pfeil. Es geht um Husqvarna Motorräder und weil es einmal in den 1950er Jahren eine Silverpilen gab, haben sie bei Husqvarna ins historische Regal gegriffen und den Pfeilnamen wieder herausgeholt.

Die schönen Schwedinnen aus Österreich, Vitpilen 407 und Svartpilen 701, sind schon rein optisch etwas Besonderes und fallen im Straßenverkehr auf. Das merken Husqvarna-Fahrer an den wohlwollenden Blicken, den gehobenen Daumen und den positiven Gesprächen, wenn sie die Maschine abstellen und auf ihre "Mopeds" angesprochen werden.

Das puristische skandinavische Design macht sie zu Blickfängen, keine Frage. In Form und Auftritt ähneln sich die beiden. Tank und Sitzbank gehen flach und eben ineinander über. Darunter, wie ein umgedrehtes Dreieck, wurde der Einzylinder Motor zwischen die beiden Räder platziert. Schlicht, einfach, edel in silber-weiß-metallic fährt die Vitpilen 401 vor, dunkel-anthrazit-metallic die Svartpilen 701. In großen Ziffern haben die Designer die Typenbezeichnung der Motorräder auf den Tank platziert. Sie setzt sich zusammen aus Hubraum und Zylinderzahl.

Die Husqvarna Vitpilen 401 wendet sich an Ein- oder Wiedereinsteiger sowie an Menschen, die ein schönes, leichtes Stadtmotorrad fahren möchten. Sie ist bestückt mit einem Einzylinder-Motor mit 373 Kubikzentimeter Hubraum, hat 44 PS und verfügt über ein Sechsgang-Getriebe. Gerade mal 151 Kilogramm bringt sie auf die Waage. Die Kraftstoffeinspritzung wird mittels Ride-by-Wire (elektronisch) gesteuert und liefert eine kontrollierte und kultivierte Leistungsentfaltung. Das leichte Cafe- oder auch Street Racer-Bike passt somit perfekt in die Großstadt.

Die Lenkerenden sind an der Gabelbrücke angebracht. Fahrer oder Fahrerin sitzen recht gebeugt auf dem flachen Sattel, der dennoch ziemlich bequem ist - zumindest für Menschen mit 1,80 Meter Körpergröße - die Sitzhöhe beträgt immerhin 835 Millimeter.

Für eine Sozia oder einen Sozius bleibt kaum Platz - obwohl der Zweitsitz vorhanden ist. Er wurde gegenüber dem Vorgängermodell sogar um vier Zentimeter verlängert. Genützt hat das nichts. Für Gepäck ist ebenso wenig Platz. Der Großstadtbiker muss eben heutzutage Rucksack tragen.

Die Husqvarna Svartpilen 701 fällt in die Kategorie "Scrambler". Sie wird von einem flüssigkeitsgekühlten Einzylinder-Motor mit 693 Kubikzentimeter Hubraum angetrieben. Die Maximalleistung des Motorrades liegt bei 75 PS und das Drehmoment von 72 Newtonmeter liegt bei 6.750 Umdrehungen die Minute an.

Auch die Svartpilen 701 verfügt über eine Ride-by-Wire gesteuerte Kraftstoffeinspritzung. Bei ihr ist die Sitzposition wesentlich entspannter, der Lenker ist höher als bei der 401. Die Sitzbank wurde in das minimalistische Heck des Motorrads integriert und wirkt, als schwebe sie über dem Hinterrad. Man sitzt aufrechter - dennoch haben es auch bei der stärkeren Svartpilen 701 Mitfahrer nicht bequem. Das Motorrad ist zehn Kilo schwerer und bietet im Gegensatz zur 401 einen Unterfahrschutz.

Fahrspaß garantieren beide Maschinen. Die Husqvarna Vitpilen 401 ist spritzig, hat einen kleinen Wendekreis und kommt durch jede Lücke. Sie beschleunigt an der Ampel oder der Zufahrt zur Stadtautobahn perfekt. Die Bremsen greifen gut. Ihren Motor hat sie von der Klassenbesten, der KTM Duke 390, denn KTM ist die Konzernmutter.

Die Vitpilen 401 ist der hippe City-Flitzer für junge Biker. Wer fleißig schaltet, hat eine vibrationsarme Maschine, die sich zügig fahren lässt. Entsprechend dem Motto: "Was der Kleinen guttut, tut auch der Großen gut" - bekam die Svartpilen 701 den Einzylinder-Motor der KTM 690 Duke spendiert.

Mit einem serienmäßigen Easy Shift zum Rauf- und Runterschalten lassen sich Motor und Maschine problemlos bewegen. Die Svartpilen 701 ist agil, hört sich gut an und hat ein sattes Drehmoment. Sie mag Kurven und Landstraßen. Am besten ist sie für Biker geeignet, die im Umkreis einer Großstadt leben und ein Motorrad für das tägliche Pendeln zwischen Umland und City benötigen.

Fazit: Beide Austria-Schwedinnen sind wunderschöne Motorräder mit dem gewissem Etwas. Beide ähneln sich äußerlich und auch bei der Ausstattung, wie beispielsweise den Rundinstrumenten mit digitalem Display.

Die Husqvarna Vitpilen 401 ist dank des kleineren Motors für den Führerschein Klasse A2 geeignet, die Husqvarna Svartpilen 701 steht für erfahrene Biker. Die Vitpilen 401 kostet 5.313 Euro. Für die Svartpilen 701 muss man 9.256 Euro zahlen.

Rainer Unruh / mid

Technische Daten Husqvarna Vitpilen 401:

- Motor: Einzylinder-Viertaktmotor mit Flüssigkeitskühlung
- Getriebe: Sechsganggetriebe
- Hubraum: 373 Kubikzentimeter
- Leistung: 32 kW/44 PS bei 9.000 U/min
- max. Drehmoment: 37 Nm bei 7.000 U/min
- Bremse vorne: Vier-Kolben-Bremssattel, 320-mm-Bremsscheibe
- Bremse hinten: Ein-Kolben-Bremssattel, schwimmend gelagert, 230-mm-Bremsscheibe
- Reifen vorne: 110/70 R17
- Reifen hinten: 150/60 R17
- Sitzhöhe: 835 mm
- Antrieb: Kettenantrieb
- Tankinhalt: 9,5 Liter (davon 1,5 Liter Reserve)
- Verbrauch: 3,8 l/100 km (im Testbetrieb)
- Trockengewicht: 151 kg
- Höchstgeschwindigkeit: keine Angabe des Herstellers (ca. 160 km/h im Testbetrieb)
- Preis: ab 5.313 Euro

Technische Daten Husqvarna Svartpilen 701:

- Motor: Einzylinder-Viertaktmotor mit Flüssigkeitskühlung
- Getriebe: Sechsganggetriebe
- Hubraum: 692,7 Kubikzentimeter
- Leistung: 55 kW/75 PS bei 8.500 U/min
- max. Drehmoment: 72 Nm bei 6.750 U/min
- Bremse vorne: Vier-Kolben-Radialbremssattel, 320-mm-Bremsscheibe
- Bremse hinten: Ein-Kolben-Bremssattel, schwimmend gelagert, 240-mm-Bremsscheibe
- Reifen vorne: 110/80 R18
- Reifen hinten: 160/60 R17
- Sitzhöhe: 835 mm
- Antrieb: Kettenantrieb
- Tankinhalt: 12 Liter (2,5 Liter davon Reserve)
- Verbrauch: 4,0 l/100 km (im Testbetrieb)
- Trockengewicht: 161 kg
- Höchstgeschwindigkeit: keine Angabe des Herstellers (ca. 190 km/h im Testbetrieb)
- Preis: ab 9.256 Euro

STARTSEITE