Geld

Immer mit Vorsicht spenden

  • Ralf Loweg/wid
  • In UNTERNEHMEN
  • 23. November 2020, 11:09 Uhr

Die Spendenbereitschaft in Deutschland ist nahezu ungebrochen. Vor allem kurz vor Weihnachten appellieren viele Organisationen an das gute Gewissen der Menschen. Doch dabei ist Vorsicht geboten. Denn auf dem Spendenmarkt tummeln sich auch Schwarze Schafe.


Die Spendenbereitschaft in Deutschland ist nahezu ungebrochen. Vor allem kurz vor Weihnachten appellieren viele Organisationen an das gute Gewissen der Menschen. Doch dabei ist Vorsicht geboten. Denn auf dem Spendenmarkt tummeln sich auch Schwarze Schafe.

Spendenorganisationen verschleiern oft, wieviel Geld sie wirklich in die von ihnen beworbenen Projekte abführen und welche Summen in die Verwaltung fließen. Der rbb hat jetzt stichprobenartig getestet, wie transparent Spendenorganisationen sind, wenn man ihnen eine größere Geldsumme in Aussicht stellt.

So gab zum Beispiel der Parkinson Fonds Deutschland auf telefonische Nachfrage keine Auskunft, welche Projekte bereits gefördert wurden und verweigerte die Einsicht in einen Geschäftsbericht. Außerdem wurde der Anruferin versichert, dass der Parkinson Fonds über ein Spendensiegel verfügte, obwohl das laut dem Zentralinstitut für soziale Frage (DZI), das Spendensiegel vergibt, zu keinem Zeitpunkt der Fall war.

Gegenüber dem Verbrauchermagazin SUPER.MARKT kritisiert DZI-Geschäftsführer Burkhard Wilke "Wir haben für das Jahr 2017 festgestellt, dass die Gesellschaft offenbar überschuldet ist. Wir halten den Parkinson Fond Deutschland für nicht förderungswürdig."

Spendensammler sind per Gesetz nicht verpflichtet, über die Verwendung der Gelder öffentlich Rechenschaft abzulegen. Nur drei Bundesländer haben noch ein Sammlungsgesetz. Deshalb sind die Verbraucher darauf angewiesen, selbst zu prüfen, wem sie ihr Geld anvertrauen.

Vor allem, wenn mehr als 30 Prozent der gesammelten Spenden in die Verwaltung fließen, sollte man vorsichtig mit seinen Zuwendungen sein. So gab 2018 die Tierschutz-Stiftung VIER PFOTEN allein 59 Prozent der eingesammelten Spenden für Werbung und Verwaltung aus. Das DZI rät deshalb besonders zur Weihnachtszeit, Spenden auf ein oder zwei vertrauenswürdige Organisationen zu konzentrieren.

STARTSEITE