Karriere

Leben als Unternehmer im Ausland: In diesen Ländern kostet was wie viel

  • Redaktion
  • In KARRIERE
  • 15. Februar 2024
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@ Image by Hans-Jürgen Schmidt from Pixabay (CC0-Lizenz)

Digitales Nomadentum ist verlockend: Freelancer und Selbständige zieht es immer wieder ins Ausland. Aber wie sieht das eigentlich mit den Kosten aus? Sind die trotz der in Deutschland zuletzt stark gestiegenen Kosten so viel niedriger? Klar ist: Eine pauschale Antwort gibt es hier nicht, jedes Land ist bekanntlich anders.

Warum im Ausland gründen?

Die Firmengründung im Ausland kann Vorteile haben: Niedrigere Steuersätze und geringere Lohnkosten locken genauso wie neue Zielgruppen. Für den Erfolg ist allerdings ausschlaggebend, dass das Land sorgfältig ausgewählt wird. Ein grundsätzliches Verständnis der lokalen Geschäftskultur ist genauso wichtig, wie Kenntnisse der rechtlichen Vorschriften. Und natürlich sollte man idealerweise schon im Vorfeld Geschäftsbeziehungen aufbauen, die tragfähig sind - was Sprachkenntnisse zumindest auf einem Grundniveau voraussetzt. Zugang zur Landessprache, Steuersätze, Gründungskosten, Förderungsmöglichkeiten und vielleicht sogar Branchenschwerpunkte der jeweiligen Länder sollten im Vorfeld genauso geprüft werden wie die Wahl der Unternehmensform, Visa-Anforderungen und Einreisebestimmungen.
Ein ganz wichtiger Punkt sind jedoch die Kosten: Selbst wenn man als Freelancer am Küchentisch arbeitet, braucht man eben doch noch eine Küche und damit eine Wohnung, in der eben dieser Tisch steht. Wie sieht es mit den Lebenshaltungskosten im Ausland aus? Natürlich können wir an dieser Stelle nicht die Lebenshaltungskosten aller Länder weltweit vergleichen. Sogar innerhalb Deutschlands sind die Unterschiede enorm.

Beispiel Dubai: Die Lebenshaltungskosten in Dubai sind etwa auf dem Niveau von München - das ist also deutlich kostenintensiver als in den meisten deutschen Städten.

So setzen sich die Kosten in etwa zusammen:

• 2-Zimmer-Wohnung ab etwa 50.000 AED
• 3-Zimmer-Wohnung ab etwa 65.000 AED
• 4-Zimmer-Wohnungen ab etwa 75.000 AED (jeweils Kaltmiete)
• Nebenkosten (Gas, Strom, Wasser) ungefähr 800 bis 1.000 AED - also etwa wie in Deutschland 200 bis 300 Euro
• Makler-Provision plus Housing Fee in Höhe von 5 % des Mietpreises
• Lebensmittel und Drogerieprodukte von etwa 1.500 bis 1.700 AED monatlich
• Restaurants und Lieferservices etwa 1.00 bis 1.200 AED monatlich
• Kosten für öffentliche Verkehrsmittel: 1,76 AED je gefahrener Kilometer (Taxi), etwa 5,10 AED je Fahrt mit Tram oder Metro
• Anschaffungskosten Gebrauchtwagen: etwa 20 bis 40 % niedriger als in Deutschland, bei Neuwagen etwa 20 %
• Benzinpreise von etwa 0,70 Euro je Liter

Europäisches Ausland: Welche Vorteile bietet welches Land?

Es muss ja nicht gleich Dubai sein. Auch europäische Länder sind für Gründer attraktiv, nicht zuletzt aufgrund der niedrigeren Sprachbarriere. So lockt beispielsweise Luxemburg mit niedrigen Steuersätzen, einer strategisch günstigen Lage und Mietkosten, die im Stadtkern etwa auf dem Niveau von München liegen, außerhalb aber deutlich darunter. Die Nebenkosten liegen auf dem deutschen Niveau, der ÖPNV ist deutlich günstiger. Dafür sind die Preise für Lebensmittel mit denen in Deutschland vergleichbar.

Malta gilt als Hotspot für Finanzdienstleistungen, Glücksspiel und Tourismus - die Unternehmenssteuern sind deutlich niedriger als der EU-Durchschnitt. Lebensmittel, ÖPNV und sogar Benzin sind kostengünstiger als in Deutschland, die Monatsmieten bewegen sich außerhalb des Stadtkerns auf einem sehr niedrigen Niveau. In den Städten ist es ähnlich wie in größeren deutschen Städten. Nicht ganz so südlich und ebenfalls mit sehr niedrigen Unternehmenssteuersätzen locken die Niederlande, die mit Deutschland vergleichbare Lebenshaltungskosten haben, aber eine absolut starke Infrastruktur aufweisen.

Gut planen, dann lässt es sich auch gut leben

Sich im Ausland selbständig zu machen oder als Freelancer außerhalb Deutschlands zu leben, ist gar kein so großes Abenteuer. Die Unternehmensgründung im Ausland ist nicht nur schaffbar, sondern kann tatsächlich einfacher sein als in Deutschland - wenn man sich im Vorfeld gut informiert und ein bisschen vorbereitet.

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