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Schwester aus Wut über Lebenswandel getötet: Prozess gegen 24-Jährigen in Bremen

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Justitia Bild: AFP

Vor dem Landgericht in Bremen hat ein Prozess gegen einen 24-Jährigen begonnen, der seine Schwester aus Verärgerung über ihren Lebenswandel erstochen haben soll. Ihm wird ein Mord vorgeworfen.

Vor dem Landgericht Bremen hat am Mittwoch ein Prozess gegen einen 24-Jährigen begonnen, der seine Schwester aus Verärgerung über ihren Lebenswandel erstochen haben soll. Ihm wird Mord vorgeworfen. Laut Anklage tötete er seine ein Jahr jüngere Schwester im Dezember in deren Wohnung in Bremen mit einem Küchenmesser. Einem Gerichtssprecher zufolge äußerte sich der Beschuldigte zunächst noch nicht.

Die Staatsanwaltschaft geht in ihrer Anklageschrift davon aus, dass er die Tat beging, weil das Leben seiner Schwester nicht "mit seinem kulturellen Vorstellungsbild" zusammenpasste. Der Mann handelte demnach nach eigenen Verständnis auch, um "seine Ehre wiederherzustellen". Er stach mit dem Messer mehrfach auf sein Opfer ein, das damals noch am Tatort starb.

Dem Gerichtssprecher zufolge ist voraussichtlich am nächsten Prozesstag auch mit einer Einlassung des Angeklagten zu rechnen. Am Mittwoch wurden während der Verhandlung demnach unter anderem auch zwei mutmaßlich von dem Beschuldigten stammende Briefe verlesen, in denen er mit Blick auf seine Schwester schrieb, diese habe versucht, eine "Schlampe zu sein".

Zudem erklärte er darin, er habe diese aufgrund seines Ehrempfindens töten müssen. Die Briefe waren nach Angaben des Sprechers nach der Tat in der Wohnung des Beschuldigten gefunden worden. Für den Prozess sind Termine bis Mai angesetzt.

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