Historie

Die mid-Zeitreise: BMW M Roadster - Full-Power für Frischluftfans.

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  • 30. April 2021, 18:13 Uhr
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mid Groß-Gerau - Schön, temperamentvoll und männlich sind die Attribute, mit denen BMW 1997 das Spitzenmodell des Z3, den "M Roadster" in die Szene der offenen Zweisitzer eingeführt hat. Archiv Motor-Informations-Dienst (mid)

Am 3. März 1997 berichtete der Motor-Informations-Dienst (mid) im 46. Jahrgang über den BMW M Roadster.


Am 3. März 1997 berichtete der Motor-Informations-Dienst (mid) im 46. Jahrgang über den BMW M Roadster.

Schön, temperamentvoll und männlich sind die Attribute, mit denen Adolf Prommesberger, Chef der BMW-Sport-Tochter "M", das Spitzenmodell des Z3, den "M Roadster" jetzt in die Szene der offenen Zweisitzer eingeführt hat. Schön ist die Power-Ausgabe allemal geraten. Die lang gestreckte Frontpartie wirkt durch die Schürze mit dem großen Lufteinlass dynamisch, das Heck zwischen den um 86 Millimeter verbreiterten Kotflügeln kraftvoll und dabei doch elegant. Die chromverzierten "Kiemen" an der Seite sind ein weiteres Erkennungszeichen. Für einen temperamentvollen Auftritt sorgt das 236 kW/321 PS starke 3,2-Liter-Triebwerk unter der Haube. Zusammen mit dem breiten Hinterteil und den vier dicken Auspuff-Endrohren aus poliertem Edelstahl ist dem in Spartanburg/South Carolina produzierten M Roadster das gewisse Macho-Flair nicht abzusprechen.

Ab dem 26. April können sich Frischluft-Fans mit Spaß am Power-Play bei ausgesuchten BMW-Händlern selbst den Roadster vorführen lassen. Der Preis von 91.500 DM ist angesichts der optischen und technischen Qualitäten des Fahrzeugs nicht zu hoch gegriffen. Das bequem zu handhabende, elektrische Verdeck gehört zur Ausstattung.

Schon beim leichtesten Druck auf das Gaspedal reagiert das aus dem M3 stammende Aggregat mit einem entschiedenen Drang nach vorn. 350 Nm maximales Drehmoment bei 3.250 U/min und ein bereits knapp über 2.000 U/min einsetzender Schub charakterisieren den offenen Zweisitzer als rassigen Sportwagen. Die 100 km/h-Grenze wird bei voller Beschleunigung und flotter Bedienung der Fünfgang-Handschaltung aus dem Stand nach 5,4 Sekunden durchbrochen. Stressarmen Fahrspaß auf Landstraßen beschert aber vor allem die enorme Durchzugskraft des Motors, der im vierten Gang in 5,3 Sekunden von 80 auf 120 km/h zulegt.

Ein sonorer Sound erfreut dabei das Ohr. Die elektronische Abriegelung bei 250 km/h verhindert den zügellosen Geschwindigkeitsrausch. Beruhigend auch, dass die aus dem Rennsport entliehenen Compound-Scheiben vorne beim Bremsen das Fahrzeug aus 100 kmh in nur 2,8 Sekunden zum Stehen bringen kann. Doch 11,1 Liter Super bleifrei als Durchschnittsverbrauch pro 100 Kilometer nach neuer EG-Norm ist der Preis für soviel Lust am Autofahren.

Zum ungetrübten Spaß auf kurvigen Strecken liefert das sauber abgestimmte Sportfahrwerk seinen Teil. Selbst in schnell gefahrenen und engen Radien bleibt der M Roadster mittels des Dreispeichen-Lenkrads gut beherrschbar. Für sicheren Halt im ergonomisch gestalteten Cockpit sorgen die Sitze mit breiten Seitenwülsten. Nicht eben schmalhüftige Piloten dürften mit der engen Sitzfläche allerdings Probleme haben. Für eine sportlich-elegante Atmosphäre im Innenraum sorgen die chromumrandeten Rundinstrumente ebenso wie die Zweifarben-Lederausstattung, bei der die Farbe der Lackierung jeweils mit Schwarz kombiniert ist. Ein wie die Außenspiegel oval geformter Rückspiegel fügt sich formschön ins Bild.

Nachhaltig gebremst wird der M-Roadster-Pilot allenfalls bei einer Reifenpanne: Ein Reserverad gibt es nicht. Stattdessen ermöglicht ein Kleinkompressor zum Einfüllen von Schnelldichtmittel und Luft die langsame Weiterfahrt bis zur nächsten Werkstatt, in der dann hoffentlich passende Reifen der Dimension 225/45 ZR 17 für die Vorderachse oder 245/40 ZR 17 für die Hinterachse vorrätig sind.

Doch solch seltene Unbill und auch der mit 165 Litern nicht eben üppige Kofferraum sowie die nach Kopftuch oder Mütze verlangenden Windverhältnisse werden Open-Air und Speed-Fans sicher nicht vom Kauf abhalten. Für die Wintersaison soll auch ein Hardtop zur Verfügung stehen. Rund 1.000 BMW M Roadster sollen in Deutschland noch bis zum Jahresende mit frischen Nummernschildern auf Jungfernfahrt gehen - Macho hin, Macho her.

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