Tiere

Neue Lösungen gegen Katzenallergie

  • Ralf Loweg/mp
  • In GESUNDHEIT
  • 16. Juni 2021, 15:06 Uhr
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mp Groß-Gerau - Haarige Angelegenheit: Die Katzenallergie ist die häufigste und problematischste aller Tierhaarallergien. pixabay.com

Katzen gehören neben dem Hund zu den besten Freunden des Menschen. Das Kuscheln mit der Mieze lässt viele Menschen die Strapazen des Alltags vergessen. Doch dieser innige Kontakt kann auch seine Schattenseiten haben. Denn die Katzenallergie ist die häufigste und problematischste aller Tierhaarallergien.


Katzen gehören neben dem Hund zu den besten Freunden des Menschen. Das Kuscheln mit der Mieze lässt viele Menschen die Strapazen des Alltags vergessen. Doch dieser innige Kontakt kann auch seine Schattenseiten haben. Denn die Katzenallergie ist die häufigste und problematischste aller Tierhaarallergien.

Schuld an dieser misslichen Lage ist ein ganz spezielles Katzenallergen: Es ist extrem klein, leicht, klebrig und bleibt praktisch überall haften. Über Schwebeteilchen in der Luft kann es weite Strecken zurücklegen. Diesem Allergen zu entkommen, ist nahezu unmöglich, betonen Mediziner. Ein Dilemma für Katzenbesitzer, die eine Allergie gegen ihr Haustier entwickelt haben.

Es gibt jedoch einige Lösungsansätze. Dazu gehören spezielle Luftreiniger, die einen Teil der Allergene aus der Raumluft filtern. Für eine allergenfreie Wohnung reicht das jedoch nicht. Selbst wer täglich alle Polster absaugt, die Böden wischt und sein Haustier duscht, kommt gegen die allgegenwärtigen Katzenallergene kaum an.

Also müssen Medikamente her: Antihistaminika und Kortisonpräparate können bei akuten Allergiebeschwerden helfen. Für den langfristigen Einsatz sind die Medikamente nicht gedacht. Wer sie häufiger benötigt, sollte sich unbedingt in einer allergologischen Praxis beraten lassen.

Doch es gibt weitere Methoden, gegen die Allergie vorzugehen. Da wäre zum Beispiel eine Immuntherapie, auch Hyposensibilisierung genannt. Dabei wird der Körper unter ärztlicher Aufsicht allmählich an das Allergen gewöhnt. Bei Pollen- und Hausstaubmilbenallergie ist das Verfahren bereits gut etabliert, bei Tierhaarallergien weniger. Aufgrund erster positiver Ergebnisse empfiehlt die Europäische Gesellschaft für Allergie und klinische Immunologie (EAACI), es auf einen Versuch ankommen zu lassen.

Ein ganz neuer Ansatz beruht auf der Wirkung von Antikörpern, die Katzenallergene binden und unschädlich machen - und zwar bevor diese über den Katzenspeichel in die Umgebung gelangen. Und so funktioniert die Methode: Während die Katze kaut, wird ein Großteil des Hauptallergens durch die Antikörper neutralisiert.

Untersuchungen haben gezeigt, dass bei mehreren kleinen Mahlzeiten täglich schon nach wenigen Wochen die Allergenmenge in der Katzenumgebung so weit reduziert wird, dass es bei vielen Allergikern nicht mehr zu Symptomen kommt. Dann darf auch wieder mit der Mieze gekuschelt werden.

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