Fahrbericht

Rennstreckentauglich: Ford Mustang Mach-E GT

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mid Rovinj - Ford bringt für echte Sportwagen-Freunde den Mustang Mach-E GT auf den deutschen Markt. Jutta Bernhard / mid

Ford bringt für echte Sportwagen-Freunde den Mustang Mach-E GT auf den deutschen Markt. Der Bolide verfügt über die Werte eines Supersportwagens. Mit 358 kW/487 PS und 860 Nm Drehmoment katapultiert der rein elektrische Antriebsstrang den Mach-E GT in 3,7 Sekunden von 0 auf 100 km/h. Der Motor-Informations-Dienst (mid) hat in Rovinj eine erste Probefahrt gestartet.


Ford bringt für echte Sportwagen-Freunde den Mustang Mach-E GT auf den deutschen Markt. Der Bolide verfügt über die Werte eines Supersportwagens. Mit 358 kW/487 PS und 860 Nm Drehmoment katapultiert der rein elektrische Antriebsstrang den Mach-E GT in 3,7 Sekunden von 0 auf 100 km/h. Der Motor-Informations-Dienst (mid) hat in Rovinj eine erste Probefahrt gestartet.

Der Kunde hat die Qual der Wahl: Beide Lackierungen - in Cyber Orange oder Atoll-Blau Metallic - machen ordentlich etwas her. Die Dimensionierung der Hochleistungsbremsen des Rennsport-Spezialisten Brembo entsprechen den Fahrleistungen des Mustang Mach-E GT: So weisen die innenbelüfteten Bremsscheiben an der Vorderachse mit 385 Millimetern den größten Durchmesser aller Mustang Mach-E Modellversionen auf. Die kraftvoll gezeichnete Fronthaube und eine markante Heckpartie mit dreiteiligen Rückleuchten komplettieren den maskulinen Auftritt.

Der Innenraum des Mustang Mach-E GT ist wertig verarbeitet. Positiv hervorzuheben sind die wirklich bequemen Ford Performance Sitze, nach über zweihundert Kilometern Testfahrt quer durch Kroatien zeigen sich keinerlei Ermüdungserscheinungen für den Piloten. Platz an Bord ist reichlich vorhanden. In der Mitte des Cockpits prangt senkrecht ein 15,5-Zoll-Touchscreen mit einer Bildschirmdiagonale von 39 Zentimetern. Er enthält sämtliche wichtigen Informationen und Funktionen, die der Fahrer benötigt. Ansonsten präsentiert sich das gesamte Cockpit aufgeräumt und spartanisch. Nur noch ein kleiner Bildschirm ist hinter dem Lenkrad eingelassen.

Die hinteren Türen sind nur per Touch zu öffnen, bei den Vordertüren findet sich noch ein kleiner Hebel. Praktisch ist der 100-Liter-Front-Kofferraum, der Platz für richtig viel Gepäck bietet. Der gesamte Kofferraum ist geräumig, zwischen 402 und 1.420 Liter Zuladung sind möglich.

"Der Mustang Mach-E GT demonstriert eindrucksvoll, wie sich elektrische Antriebsstränge in Richtung Fahrspaß optimieren lassen", erklärt Geert van Noyen, Leiter Fahrzeugdynamik bei Ford Europa. "Das Ergebnis ist ein ausgereiftes, fünfsitziges Crossover-SUV mit der Beschleunigung eines Supersportwagens und null Emissionen."

Der Mach-E GT wird serienmäßig mit Allradantrieb und einer größeren Batterie ("Extended Range") ausgeliefert. Sie hat eine nutzbare Kapazität von 88 Kilowattstunden (kWh) - das entspricht einer Brutto-Kapazität von 98,7 kWh - und soll eine Reichweite von bis zu 500 Kilometern im kombinierten WLTP-Zyklus ermöglichen. Die Testfahrt zeigt, dass diese Hersteller-Angaben durchaus als realistisch einzustufen sind.

An einer Schnell-Ladesäule mit bis zu 150 kW Ladeleistung kann das elektrische Crossover-SUV in nur zehn Minuten genug Energie für weitere 99 Kilometer "tanken". Für den Auflade-Vorgang von zehn auf 80 Prozent des Batteriespeichers vergehen lediglich 45 Minuten. Für Ladevorgänge steht allen Nutzern des Mustang Mach-E GT fünf Jahre lang das FordPass Charging Network ohne Grundgebühr zur Verfügung.

Zwei ölgekühlte Permanent Magnet Synchronmotoren (Wechselstrom) entwickeln eine kombinierte Leistung von 358 kW/487 PS, sowie ein maximales Drehmoment von 860 Nm (Overboost) - fast 15 Prozent mehr als der exklusive Hochleistungs-Sportwagen Ford GT. Sportwagen-Feeling pur. Die Spitzengeschwindigkeit bei der Testfahrt beträgt 200 km/h, dann ist der Sportler ab Werk abgeregelt.

Der E-Motor an der Hinterachse erreicht sein maximales Drehmoment bereits nach einer Ansprechzeit von nur 0,5 Sekunden. Unabhängig davon steuert der E-Motor an der Vorderachse zusätzliche Leistung, Drehmoment und Traktion bei. Im Zusammenspiel sorgen die beiden Elektromotoren für eine tatsächlich beeindruckende Beschleunigung aus dem Stand heraus.

Der Mach-E GT-Antriebsstrang ist so kalibriert, dass je nach Fahrmodus ein stetig größerer Anteil des Drehmoments auf die Hinterräder übertragen wird - so dass sich das Fahrverhalten und die Fahrdynamik schrittweise von einem frontgetriebenen SUV (Fahrmodus: "Zahm") zu einem dynamischen, heckgetriebenen Sportcoupe (Fahrmodus: "Temperamentvoll") verändert.

Im Mach-E GT kommt mit "Temperamentvoll Plus" ("Untamed Plus") ein zusätzlicher Modus hinzu, der nur für den Rennstreckeneinsatz zugelassen ist. Der "Temperamentvoll Plus"-Modus hilft dem Fahrer, die Leistung des Antriebsstrangs auf der Rennstrecke auszubalancieren, um konstant schnelle Rundenzeiten zu erzielen. Gleichzeitig wird in diesem Fahrprogramm die Traktions- und Stabilitätskontrolle so angepasst, dass der Akteur am Volant auf abgesperrten Strecken ein betont sportliches Fahrerlebnis genießen kann - sofern es die Vorschriften und Bedingungen erlauben.

Im Fahrmodus "Temperamentvoll Plus" reduziert die Elektronik die Aktivierungsschwelle der Elektronischen Sicherheits- und Stabilitätskontrolle (ESP) sowie der Traktionsregelung, um dem Fahrer einen größeren Handlungsspielraum zu lassen. Im Zusammenspiel mit der entsprechend modifizierten Drehmomentverteilung - die auf einen konstanten Kraft-Fluss auch bei dauerhaft hohem Leistungsabruf setzt - und simulierten Herunterschaltvorgängen erhöht dies den Fahrspaß enorm, so der Hersteller. Außerdem wird der künstlich erzeugte Sound des Antriebsstrangs so verstärkt, dass man ihn auch im Stand hören kann.

"Beim Mustang Mach-E GT haben wir alle Möglichkeiten genutzt, um das Fahrerlebnis je nach Wunsch maßzuschneidern. So kann der Fahrer die Fahrzeug-Charakteristik wählen, die er sich wünscht - je nachdem, wie er sich gerade fühlt und welche Fahrmöglichkeiten er hat", erklärt Matthias Tonn, leitender Programmingenieur für die Mustang Mach-E-Baureihe in Europa.

Ford hat die Auslegung des serienmäßigen MagneRide-Fahrwerks für die hohen Anforderungen der europäischen Kunden modifiziert. Seine adaptive Funktionsweise basiert auf Stoßdämpfern mit einer metallpartikelreichen Hydraulik-Flüssigkeit, deren Viskosität sich über Magnetfelder nahezu in Echtzeit den veränderten Bedingungen oder auch dem gewählten Fahrmodus anpassen lässt. Das Ergebnis ist ein fließender Übergang zwischen besonders komfortablen Federungseigenschaften bis hin zu einer betont dynamischen Charakteristik.

"Der Ford Mustang Mach-E GT ist kein Einstiegsmodell", sagt Ralph Caba, Direktor Öffentlichkeitsarbeit der Ford Werke GmbH. Der Verkaufspreis für den Boliden startet bei 72.900 Euro. Fangen wir also schon einmal an zu sparen.

Jutta Bernhard / mid

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