Fahrbericht

VW Golf in der 8. Generation auch als Mild-Hybrid

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mid Groß-Gerau - Mut zur Farbe und weg vom Einheitsbrei, der Golf 8 in "Limonengelb Metallic". Mike Neumann / mid

Der Volkswagen Golf in der 8. Generation tritt ein langes Erbe an, nach millionenfachen Verkäufen und durch das Prägen einer ganzen Fahrzeugklasse, der 'Golf-Klasse', bleibt es spannend, welche Neuerungen es zu entdecken gibt. Der Motor-Informations-Dienst (mid) hat die Gelegenheit genutzt den Mild-Hybriden Golf 8 eTSI 1.0 in einem Praxistest unter die Lupe zu nehmen.


Der Volkswagen Golf in der 8. Generation tritt ein langes Erbe an, nach millionenfachen Verkäufen und durch das Prägen einer ganzen Fahrzeugklasse, der "Golf-Klasse", bleibt es spannend, welche Neuerungen es zu entdecken gibt. Der Motor-Informations-Dienst (mid) hat die Gelegenheit genutzt den Mild-Hybriden Golf 8 eTSI 1.0 in einem Praxistest unter die Lupe zu nehmen.

Der Golf 8 eTSI 1.0 entspricht der kleinsten Motor-Ausbaustufe des Golfs - er hat einen 3-Zylinder Turbo-Benzinmotor mit knapp einem Liter Hubraum (999 ccm) unter der Haube, welcher von einem 48V Mild-Hybrid System mit kleiner Lithium-Ionen-Batterie und einem Riemenstartergenerator unterstützt wird.

Die Elektronik lässt den Golf bei der Fahrt bis zu einer Geschwindigkeit von 130 km/h segeln, sprich der Benzinmotor wird komplett abgeschaltet und die Fahrt geht rein elektrisch weiter. Das macht sich im Verbrauch und im CO2-Ausstoß bemerkbar, VW gibt den Kraftstoffverbrauch kombiniert mit 4,3 Litern auf 100 Kilometer an und die CO2-Emissionen kombiniert liegen bei niedrigen 98 g/km - real landen wir bei den gemischten Testfahrten je nach Fahrweise zwischen 5 und 6 Litern, also immer noch im niedrigen Verbrauchsbereich.

Die 81 kW/110 PS bei 5.000 U/min mit maximal 200 Nm Drehmoment ab 2.000 U/min auf der Vorderachse, die das Mild-Hybrid-System leistet, helfen dem Golf in 10,2 Sekunden von 0 auf 100 km/h zu beschleunigen. Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 202 km/h - für den Alltag also in jeder Situation ausreichend.

Das 7-Gang Doppelkupplungs-Automatikgetriebe verrichtet im Hintergrund unbemerkt seinen Dienst, bei den Fahrleistungen bleibt der Golf sich treu - Lenkung, Bremsen, Fahrwerk und Motor sind gut aufeinander abgestimmt, das Fahrverhalten wirkt wie aus einem Guss, die Fahrgeräusche werden gut gedämmt.

Im Innenraum fallen die Neuerungen im Vergleich zur Generation 7 sofort ins Auge, das Infotainmentsystem und der Tacho sind nun volldigital dargestellt und auf einen Großteil der Tasten wird verzichtet - die Touchbedienung des MIB3-Systems ist am Anfang zum Teil etwas unintuitiv (beispielsweise die Klimasteuerung im Untermenü) und bedarf etwas Übung - haptische Tasten für die Alltäglichen Funktionen wie die Sitzheizung sind während der Fahrt doch etwas einfacher zu bedienen. Die gängigsten Befehle kann man zum Glück auch via Lenkradknopf bedienen.

Bei einem Kaltstart genehmigt sich das System dann auch ein paar Gedenksekunden, bis es voll funktionstüchtig ist - das gilt auch für die Rückfahrkamera. Wenn diese aber gestartet ist, zeigt sie ein schönes hochauflösendes Bild an und die weitere Parksensorik hilft in jede passende Parklücke zu rangieren. Bei dem Testwagen toll: es gibt eine Standheizung, die sich über eine Fernbedienung starten lässt.

Ein weiteres Highlight sind die Matrix-LED Scheinwerfer, die zu jeder Tageszeit und Witterung ein schönes Licht auf die Straße bringen - diese Sonderausstattung ist definitiv zu empfehlen, sowie das Headup-Display, welches in die Scheibe projiziert wird und auch Navigationsanweisungen anzeigt. Das digitale DAB+ Radio tönt durch ein Harman Kardon Soundsystem, für den audiophilen Hörer ist die Sound-Grundabstimmung aber etwas flach - mit Hilfe des Equalizers lässt sich aber noch ein wenig nachbessern.

In den zwei Wochen Testzeitraum gab es übrigens auch zwei "Over the Air" Updates für das MIB3 System - es wird also im Hintergrund wohl noch fleißig optimiert.
Anschlussseitig ist man auch am Zahn der Zeit, Mobiltelefone lassen sich via kabelloser Ladeschale laden (auch die aktuell größten Modelle passen ohne Probleme), die 2x Front und 2x Fond USB-Anschlüsse sind als USB-C Variante ausgelegt, Apple CarPlay und Android Auto werden ebenso unterstützt. Ersteres auch Wireless, für Android Auto benötigt man eine kabelgebundene Verbindung.

Wer gerne noch etwas Farbe ins Spiel bringen möchte, hat die Option die Innenbeleuchtung nach seinen Wünschen anzupassen, es gibt diverse voreingestellte Szenen, man kann dies aber auch manuell auswählen.

Die Insassen nehmen auf bequemen Sitzen Platz und für den Nachwuchs gibt es die Option für drei Kindersitze via Isofix System (2x Fond, 1x Beifahrer). Das Transportvolumen beläuft sich im Kofferraum auf 440 Liter ohne Abdeckung, klappt man die Rücksitze um erweitert sich das Volumen auf 1.160 Liter.

Preislich startet der kleinste Mild-Hybrid Golf bei 28.605 Euro, das Testfahrzeug mit fast allen auswählbaren Optionen liegt bei selbstbewussten 43.115 Euro.

Mike Neumann / mid

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