Technologie

Markt mit Potenzial: Übersetzungssoftware auf Basis von KI

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Videos schnell und gut übersetzt. Aus Basis von Künstlicher Intelligenz. @ Photo by Christian Wiediger on Unsplash

Beim Blick auf die Übersetzung von Google oder DeepL hat man oft das Gefühl, der eingegebene Ursprungstext wäre nicht in der Sprache übersetz worden, die man eigentlich angefordert hatte. Es mangelt allzu oft an Grammatik, Satzbau und Logik. KI-gestützte Übersetzungssoftware kann hier wertvolle Dienste leisten. Jetzt auch für Videos.

Zugang zu hochwertigen Video- und Audio-Übersetzungen

Als Alexander Konovalov und Eugen von Rubinberg das Startup vidby im September 2021 gründeten, sind sie mit dem Ziel gestartet, den Menschen weltweit Zugang zu sämtlichen Videoinhalten zu ermöglichen. Gleichzeitig wollten sie die Sprachvielfalt erhalten. Dieser Wunsch beruht auch auf dem Umstand, dass zwar gerade einmal etwa 12 Prozent aller Menschen Englisch sprechen, fast alle Medieninhalte auf sämtlichen Videoplattformen aber in englischer Sprache veröffentlicht werden. Natürlich gilt Englisch dabei als wichtigste „Weltsprache“.

Schaut man in die andere Richtung, heißen aber die 12 Prozent gleichzeitig, dass der Großteil der Weltbevölkerung kein Englisch beherrscht und damit dem Inhalt der meisten Videos nicht folgen kann. Eine Lösung ist hier eine KI-gestützte Übersetzungssoftware, die in der Lage ist, entsprechende Dateien in unterschiedliche Sprachen zu übersetzen und zwar so, dass sich die Übersetzung möglichst nah am Ursprungstext und seiner Bedeutung bewegt. Das Unternehmen vidby stellt eine KI-Übersetzungssoftware zur Verfügung, die in der Lage ist, Inhalte in mehr als 70 Sprachen zu übersetzen.

Mit ihrer Technologie, die von einem, momentan aus 25 Personen bestehenden, internationalen Team entwickelt und genutzt wird, wollen die beiden Gründer erreichen, dass wertvolle Wissensinhalte und wichtige Informationen nicht hinter der undurchdringlichen Barriere verschiedener Sprachen verborgen bleibt, sondern für jeden zugänglich und verständlich sind.

Der eigentliche „Start“ ihres Vorhabens fand im Grunde schon vor der Gründung von vidby statt, nämlich mit dem Beginn der von ihnen ebenfalls gegründeten schweizerisch-ukrainischen Messenger-App DROTR. Bei ihrer Arbeit dort fiel ihnen auf, wie unzureichend automatisch erstellte Übersetzungen sehr häufig sind. Mit vidby haben die beiden eine technische Weiterentwicklung zustande gebracht, die sich nun vor allem auf den Bereich des B2B konzentriert. Als Zielgruppe hat das Unternehmen Influencer und Blogger, Kunden aus dem Bildungsbereich, NGOs sowie öffentliche Institutionen. Aber auch große Konzerne wie Siemens und bekannte Medienhäuser nutzen bereits die Übersetzungen von vidby. 

Kerndienstleistung einer KI-gestützten Übersetzungssoftware

Um eine hochwertige, möglichst exakte und zudem schnelle Übersetzung zu gewährleisten, nutzt die Übersetzungssoftware von vidby modernste Technologie in Form von Algorithmen und Methoden, mit denen sich eine automatische Übersetzung von Tonspuren auf Video- und Audiodateien realisieren lassen. Bei vidby arbeitet ein internationales Team aus Wissenschaftlern, Wirtschafts- und Marketingexperten mit dieser Technologie, um eine einzigartige, sofort einsatzbereite Lösung für die Videoübersetzung bereitstellen zu können.

Wichtigste Eigenschaft einer Übersetzungssoftware ist es, alle Prozessabläufe, also die Spracherkennung, die eigentliche Übersetzung, die Synchronisation sowie die Tonbearbeitung zu automatisieren. So lässt sich der Zeitaufwand für eine Übersetzung bzw. Synchronisation von einer Minute Originalvideo auf zwei Minuten reduzieren. Die Übersetzungsgenauigkeit beträgt hier ca. 80 Prozent.

KI-Technologie als Beitrag zur interkulturellen Kommunikation

Videos oder Audioaufzeichnungen, die einem großen Teil der Weltbevölkerung zwar aus technischer Sicht zugänglich, aber aufgrund der Sprachbarriere nicht nützen, sorgen auf lange Sicht für eine Verarmung im Bereich der interkulturellen Bildung und Kommunikation. Das Team um die beiden Gründer möchte hier einen Beitrag dazu leisten, solche Sprachhindernisse abzubauen.

Galten automatische Übersetzungsprogramme bisher als Lösungen mit eher schlechter Qualität und wurden hauptsächlich etwa zur Übersetzung von Produkt- oder Kategorietexten in Online-Shops verwendet, so ist eine moderne, lernfähige Übersetzungssoftware in der Lage, den Ursprungstext deutlich besser zu analysieren. Die KI von vidby erkennt z. B. bald das Geschlecht oder Alter der sprechenden Person. Sogar ihre emotionale Lage kann die KI erkennen und wird sie in naher Zukunft bei der Übersetzung entsprechend berücksichtigen.

Damit eröffnet sich ein Milliardenmarkt, denn durch das immer genauere Erkennen des Ursprungstextes lässt sich eine KI-gestützte Übersetzungssoftware auch dazu verwenden, hochwertige Übersetzungen von komplexeren Texten zu erstellen, etwa für literarische Werke, wissenschaftliche Fachliteratur oder ähnliches.

KI und Digitalisierung als Basis für Kostenersparnis

Können Prozesse automatisiert ablaufen, müssen keine kostenintensiver Übersetzungsexperten mehr finanziert werden, was ein Vorteil für die Kunden von vidby ist. Aber auch die Kosten für die eigentliche Übersetzung reduzieren sich aufgrund des Einsatzes einer Software. Eine zweite Übersetzungsoption mit einer Genauigkeit von 99 Prozent ist momentan in der Entwicklung.

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