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Citroen Oli (all-e) - das etwas andere Konzept

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mid Frankfurt - Der Citroen Oli (all-e) ist größer als erwartet. Mike Neumann / mid

Mit dem Oli (all-e) stellt Citroen ein außergewöhnliches Konzeptfahrzeug vor. Der Motor-Informations-Dienst (mid) war in Frankfurt und konnte ihn sich ein erstes Mal anschauen.


Mit dem Oli (all-e) stellt Citroen ein außergewöhnliches Konzeptfahrzeug vor. Der Motor-Informations-Dienst (mid) war in Frankfurt und konnte ihn sich ein erstes Mal anschauen.

Wir sehen den Oli das erste Mal in voller Pracht, und er ist wesentlich größer, als es die ersten Bilder vermuten ließen. Im Zeitalter von sehr schweren SUV-Elektrofahrzeugen (bis zu 2,7 Tonnen!) stellen wir zu diesem Thema natürlich sofort die entsprechende Frage: "Der wird wahrscheinlich ein entsprechendes Gewicht auf die Waage bringen?" Was wir als Antwort erhalten, lässt uns erstmal kurz erstaunt zurück, der Oli ist eine Machbarkeitsstudie die einige Extreme in sich vereint.

Die Ziele bei der Entwicklung des Oli waren folgende: Gewicht maximal 1. 000 kg, 400 km elektrische Reichweite, nachhaltige Materialien und das alles zu einem Preis von 25.000 Euro. Angetrieben vom bekannten 100 kW/136 PS Elektromotor, welcher auch im e-C4 Electric verbaut ist, soll der Verbrauch bei 10 kWh/100 km liegen, man kommt also mit der verbauten 40 kWh Batterie auf ebendiese 400 km Reichweite. Die Höchstgeschwindigkeit ist auf 110 km/h begrenzt, das Laden von 20 - 80 Prozent dauert 23 Minuten.

Um jetzt das Gewicht entsprechend zu reduzieren, benötigt man entsprechend leichte, aber robuste Hightech Materialen. Expertise und Entwicklung dieser erhielt man durch den in Ludwigshafen am Rhein beheimateten Chemiekonzern BASF. Es wurde zum Beispiel eine Wabenstruktur aus hochfesten Materialen für das Dach und die Motorhaube entwickelt, welche 50 Prozent leichter als Stahl ist und bis zu 120 kg Last aufnehmen kann. Der ein oder andere Kollege wollte sich davon überzeugen und wagte eine Klettertour auf das Dach des Oli, welcher sich sehr unbeeindruckt zeigte.

Um weiteres Gewicht zu reduzieren, setzt man auf 3D-Druck, die Sitze aus dem 3D-Drucker bestehen aus acht Teilen, zum Vergleich besteht ein Sitz im Citroen C5 X aus 30 Einzelzeilen. Auch der Boden im Innenraum kommt aus dem 3D-Drucker, das Material lässt sich entfernen, wieder Einschmelzen und bei Bedarf neu drucken. Komplett abwaschbar ist der Innenraum ebenfalls, um das Wasser aus dem Fahrzeug zu bekommen gibt im Fahrzeugboden zwei entsprechende Abläufe.

Bei der recht geraden Frontscheibe denkt man erst einmal nicht an Effizienz, durch diese Anordnung reduziert sich aber die direkte Sonneneinstrahlung und das Fahrzeug heizt sich dadurch weniger auf, man kann also die Klimaanlage kleiner dimensionieren, was sich wieder positiv auf den Energieverbrauch auswirkt und somit effizienter ist.

Die Bereifung der Hybridräder, die 15 Prozent leichter als herkömmliche Vollstahlräder sind, kommt von Goodyear in Form des Eagle GO-Konzeptreifens, welcher auf 500.000 km ausgelegt ist. Um diese große Reichweite zu erreichen, kann das Profil während der Lebensdauer des Reifens zweimal erneuert werden.

Im Innenraum wird das Infotainmentsystem entsprechend reduziert, die Musikanlage besteht aus zwei entfernbaren, portablen Lautsprechern, Navigationssystem und Infotainment kommen vom gekoppelten Mobiltelefon und schon kann es losgehen. Die Ladefläche des Pick-Up-Designs kann man zu einer ebenen Fläche umlegen, es mangelt also nicht an Stauraum.

Dass der Oli, so wie er derzeit ist, nicht auf den Markt kommen wird ist schade, aber den geltenden Sicherheitsstandards geschuldet. Zum Beispiel ist das Verbauen von Portaltüren mit fehlender B-Säule sehr aufwändig und das Fahrzeug würde durch andere Materialen, um dies entsprechend sicher zu gestalten, wieder schwerer und weicht dann zu weit vom Zielkonzept ab.

Wir sind trotzdem gespannt, welche der Innovationen und Highlights aus dem Oli es in die zukünftigen Citroen Serienfahrzeuge schaffen.

Mike Neumann / mid

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