Preise

Auch rezeptfreie Medikamente rarer und teurer

  • Solveig Grewe/mp
  • In GESUNDHEIT
  • 12. April 2023, 09:49 Uhr
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mp Groß-Gerau - Längst sind viele gängige Arzneimittel von Lieferengpässen betroffen und deswegen teurer. Idealo

Nicht nur Nischenmedikamente sind von Lieferengpässen betroffen, sondern längst viele gängige Arzneimittel. Eine Analyse der Preisvergleichsplattform idealo zeigt nun: Auch rezeptfreie Medikamente sind aktuell schlechter verfügbar als noch vor einem Jahr. Parallel dazu steigen die Preise.


Nicht nur Nischenmedikamente sind von Lieferengpässen betroffen, sondern längst viele gängige Arzneimittel. Eine Analyse der Preisvergleichsplattform idealo zeigt nun: Auch rezeptfreie Medikamente sind aktuell schlechter verfügbar als noch vor einem Jahr. Parallel dazu steigen die Preise.

Um herauszufinden, wie es um die Verfügbarkeiten und die Preisgestaltung nicht-verschreibungspflichtiger Arzneimittel bestellt ist, hat idealo rund 20 Warengruppen aus dem Medikamentenbereich näher betrachtet, darunter zum Beispiel Schmerzmittel, Magen-Darm- oder Herz-Kreislauf-Medikamente. Analysiert wurden die Entwicklung verfügbarer Angebote und der Nachfrage sowie die Veränderung der Durchschnittspreise je Kategorie auf idealo.de.

In jeder der untersuchten Kategorien ist es zu einem deutlichen Rückgang der Angebote gekommen: So gab es im März 2023 im Schnitt etwa 35 Prozent weniger Schmerzmittel, 33 Prozent weniger Diabetes-Medikamente und 29 Prozent weniger Nerven-, Schlaf- und Beruhigungsmittel als im gleichen Monat des Vorjahres. Am deutlichsten zeigt sich die Entwicklung im Bereich der Erkältungsmittel: Hier ist das Angebot im Schnitt um 42 Prozent zurückgegangen.

"Nicht nur in den Apotheken vor Ort, sondern auch online machen sich die Arzneimittelengpässe bemerkbar", erklärt Florian Kriegel, Preisexperte bei idealo. "Aktuell gibt es weniger verfügbare Angebote als vergangenes Jahr. So schlecht wie zu Beginn der Corona-Pandemie - als es zu einem regelrechten Ansturm auf bestimmte Medikamente kam - ist es um die Verfügbarkeiten aber lange nicht bestellt."

Das verringerte Angebot und die erhöhte Nachfrage - die idealo für fast alle Arzneimittelgruppen, ausgenommen Vitamine & Mineralstoffe, verzeichnen kann - wirken sich indes auch auf die Durchschnittspreise aus. Im Vergleich zum Vorjahresmonat sind die Preise im März 2023 über beinahe alle Kategorien hinweg gestiegen. Den höchsten Anstieg verzeichnet die Preisvergleichsplattform für Schmerzmittel, die aktuell im Schnitt 49 Prozent mehr kosten.

Zahlten Verbraucher für eine Packung im März 2022 noch durchschnittlich 4,29 Euro, so sind es aktuell bereits 6,39 Euro. Im Schnitt teurer geworden sind unter anderem auch Nieren- und Blasenmedikamente (+ 18 Prozent), Nerven-, Schlaf- und Beruhigungsmittel (+ 15 Prozent), Herz-Kreislauf-Medikamente (+ elf Prozent) oder Erkältungsmittel (+ elf Prozent).

Trotz des insgesamt gestiegenen Preisniveaus seien rezeptfreie Medikamente laut Kriegel im Vergleich zum regulären Apothekenverkaufspreis weiterhin meist deutlich günstiger. Um den besten Preis zu finden, gelte die Empfehlung, stets die Angebote mehrerer Händler zu vergleichen.

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