Fahrbericht

Der neue VW Amarok im Härtetest

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mid Engelskirchen - Der neue VW Amarok kommt wieder als Pick-up, wahlweise auch mit Hardtop. Mike Neumann / mid

VW Nutzfahrzeuge hat nach Engelskirchen, genauer zum Gut Forkscheid geladen, um den neuen Amarok Pick-up auf Herz und Nieren zu prüfen und das im wahrsten Sinne des Wortes. Abseits normaler Fahrveranstaltungen mussten wir vom Motor-Informations-Dienst (mid) uns dieses Mal der Herausforderung stellen und eine anspruchsvolle Offroad-Strecke quer durch den Wald absolvieren.


VW Nutzfahrzeuge hat nach Engelskirchen, genauer zum Gut Forkscheid geladen, um den neuen Amarok Pick-up auf Herz und Nieren zu prüfen und das im wahrsten Sinne des Wortes. Abseits normaler Fahrveranstaltungen mussten wir vom Motor-Informations-Dienst (mid) uns dieses Mal der Herausforderung stellen und eine anspruchsvolle Offroad-Strecke quer durch den Wald absolvieren.

Der neue VW Amarok Pick-up ist aus einer Kooperation mit der Ford Motor Company entstanden, der Amarok teilt sich die technische Basis mit dem neuen Ford Ranger. Als Nutzfahrzeug kommt der Amarok in vier wählbaren Dieselmotorisierungen zwischen 125 kW/170 PS mit 405 Nm Drehmoment und 177 kW/240 PS und 600 Nm Drehmoment Leistung, für den internationalen Markt ist sogar ein Benzinermodell mit 222 kW/302 PS und 452 Nm verfügbar.

Deutschland muss sich mit den Dieselvarianten begnügen, die als Vier- oder Sechszylinder ausgeführt sind. Geschaltet werden kann per Sechsgang-Handschalter oder mit einer 10-Gang Automatik.

Aber bevor wir uns mit den weiteren technischen Daten befassen, erhalten wir eine kurze Einweisung der Fahrmodi 2H (der Standard für den Alltag, der Amarok treibt nur die Hinterachse an), 4A (Allrad-Automatik), 4H (hohe Traktion bei normalem Tempo) und 4L (hohes Drehmoment bei niedrigem Tempo), dazu noch die Position der Taste um das Differential sperren zu können und schon sind wir einsatzbereit.

Als Bereifung wurden Allterrain Reifen von Goodyear gewählt, also explizit auch für die Straße geeignet und keine speziellen Stollenreifen für Extremsituationen. Wir biegen kurz neben dem Sammelcamp direkt in den Wald auf unbefestigte Wege ein. Der erste Gedanke, ob wir bei den tiefen Fahrfurchen nicht irgendwo aufsetzen, verfliegt flott. Die Kollegen werden schon wissen, was sie Geländeunerfahrenen Fahrern zutrauen können.

Wir haben uns übrigens für die Basismotorisierung mit 4-Zylinder Diesel, 125 kW/170 PS und Handschalter entschieden, wenn dann richtig. Doch dieser Weg, der bei uns schon für ein mulmiges Gefühl gesorgt hat, scheint nur die Zufahrt gewesen zu sein, jetzt geht der Spaß erst richtig los.

Die Steigungen werden extremer, manchmal sieht man nur noch den Himmel oder schaut in den gefühlten Abgrund. Wir passieren Mulden, die jeden Sportwagenfahrer zusammenzucken lassen würden, dazu gesellen sich ein paar Steinbrocken und Baumstämme die unseren Weg kreuzen, wobei, das Wort Weg streichen wir wieder, der Amarok braucht gefühlt keinen Weg um weiter zu kommen.

Nach einer Wasserbecken (eher: Schlammbecken) Durchfahrt (der Amarok hat jetzt bis zu 80 Zentimeter Wattiefe, also 30 Zentimeter mehr als der Vorgänger) stehen wir vor einer aus Baumstämmen zusammengezimmerten "Brücke". Augen zu und durch ist das Motto, der Amarok zeigt sich im Gegensatz zu uns schwer unbeeindruckt von den ganzen Hürden und Hindernissen, die wir ohne Not passieren.

An einigen Stellen heben wir sogar mit einem Rad ab - Taste zum Differential sperren gedrückt und weiter geht es. Verrückt, wie einfach das eigentlich ist, wir freuen uns trotzdem als wir wieder auf gewohnter Umgebung, sprich einer normalen Straße, unterwegs sind.

Der Innenraum des Amarok wurde federführend von VW übernommen, hier ist man etwas wertiger als das Ford-Geschwisterchen unterwegs, wenn auch immer noch Nutzfahrzeugmäßig. An Lasten darf der Amarok bis zu 3,5 Tonnen (gebremst) ziehen, auf die Pick-up-Fläche passt bequem eine Europalette, die auch mit entsprechenden Ösen befestigt werden kann (Zuglast 400 kg pro Öse), die Stützlast liegt bei hohen 210 kg, auf das Dach darf man bis zu 85 kg laden.

Erwähnenswert ist, dass der Amarok jetzt über mehr als 25 Assistenzsysteme verfügt, unter anderem einen Park-Assist-Plus - was bei einem 5,35 Meter langen Fahrzeug in unseren Augen durchaus Sinn ergibt.

Preislich startet der Amarok in der Basisvariante bereits ab 47.154,94 Euro, lässt man es richtig krachen und wählt die Ausstattungsoption PanAmericana mit Hardtop, Standheizung und was man heute sonst noch alles benötigt kann man auch mal fix die 76.000 Euro Marke sprengen, jeder nach seiner Fasson.

Mike Neumann / mid

Technische Daten VW Amarok 2023 Basis:

- Länge / Breite / Höhe: 5.390 / 1.910 / 1.871 Meter
- Motor: 4-Zylinder-Turbodiesel
- Hubraum: 1.996 ccm
- Leistung: 125 kW/170 PS
- max. Drehmoment: 405 Nm
- Getriebe: Sechsgang Handschalter
- Beschleunigung: 0 bis 100 km/h in 11,6 Sekunden
- Höchstgeschwindigkeit: 180 km/h
- Kraftstoffverbrauch WLTP kombiniert laut Hersteller: 8,6 Liter/100 km
- C02-Emissionen: 226 g/km
- Preis: ab 47.145,94 Euro

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