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Freie Ärzteschaft gegen elektronische Patienten-Akte

  • Lars Wallerang/mp
  • In GESUNDHEIT
  • 16. Februar 2024, 14:15 Uhr
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mp Groß-Gerau - Einigkeit: Ärzte und Patienten stehen der elektronischen Patienten-Akte gleichermaßen skeptisch gegenüber. herbert11timtim / pixabay.com

Seit 2021 führt die Politik eine elektronische Patientenakte (ePA) für gesetzlich Versicherte ein. Seitdem positioniert sich die Freie Ärzteschaft (FÄ) konsequent und regelmäßig dagegen.


Seit 2021 führt die Politik eine elektronische Patientenakte (ePA) für gesetzlich Versicherte ein. Seitdem positioniert sich die Freie Ärzteschaft (FÄ) konsequent und regelmäßig dagegen.

Auf Druck des Bundesgesundheitsministeriums und zum Wohle kommerzieller Interessen der Gesundheitswirtschaft und der IT-Industrie werde die Freiwilligkeitslösung (aktive Zustimmung, Opt-In) hinsichtlich der elektronischen Patientenakte (ePA) jetzt in eine aktive Widerspruchslösung (Opt-Out) für alle umgewandelt - mit verpflichtender Einführung der Patientenakte ab 2025, kritisiert Wieland Dietrich, 1. Vorsitzender der FÄ.

Diese neue "Spezifikation" bei der neuen "ePA für alle" stoße inzwischen bei den Leistungsträgerverbänden im Gesundheitswesen auf einmütige Ablehnung, berichtet der Essener Dermatologe. In einer ungewöhnlichen gemeinsamen Pressemitteilung wiesen offizielle Vertreter von Ärzten, Apothekern, Zahnärzten und Kliniken kürzlich auf schwere Fehler bei der ePA-Planung hin.

Hauptkritikpunkte: Ohne Volltextsuche sei die Handhabung der Akte nicht praktikabel und ohne zentralen Virenscanner seien die Daten nicht sicher. Auch patientenseitig sinke die Akzeptanz immer mehr, so Dietrich weiter: In neuesten Umfragen seien mehr als die Hälfte der Bürger nicht davon überzeugt, die Freiwilligkeit bei der Patientenakte durch das "Opt-Out" faktisch abzuschaffen.

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