Politik

Madagaskar verlangt Rückholung kritischer EU-Botschafterin

  • AFP
  • In POLITIK
  • 4. April 2024, 22:15 Uhr

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Madagaskar hat die Rückholung der EU-Botschafterin im Land verlangt, die ein Gesetz zur Kastration von Vergewaltigern von Kindern kritisiert hatte. "Das Außenministerium von Madagaskar hat sich unzufrieden gezeigt (...) und verlangt, die Botschafterin auszuwechseln", sagte Nabila Massrali, Sprecherin der EU-Kommission, am Donnerstag der AFP. Darüber werde nun mit der Regierung von Madagaskar beraten. 

Das madagassische Außenministerium wollte dazu nicht Stellung nehmen, erklärte aber, dass das Schreiben hätte vertraulich bleiben sollen. 

Im Februar hatten beide Kammern des Parlaments in Madagaskar ein Gesetz verabschiedet, nach dem Vergewaltiger von Kindern künftig kastriert werden sollen. Die EU-Botschafterin Isabelle Delattre Burger hatte das Gesetz als "verfassungsfeindlich" bezeichnet. "Ich denke nicht, dass eine chemische oder eine tatsächliche Kastration eine abschreckende Lösung ist", hatte sie betont. 

Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International nannte die Strafe "grausam, unmenschlich und erniedrigend". 

Ende Februar hatte das Verfassungsgericht die chirurgische Kastration von Vergewaltigern von Kindern gebilligt. Eine chemische Kastration lehnten die Richter ab, weil diese rückgängig gemacht werden könne.

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