Australien

Bei Messerangriff in Sydney verletzter Wachmann kann auf Einbürgerung hoffen

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Gedenken in wieder geöffnetem Einkaufszentrum Bild: AFP

Nach dem Messerangriff eines psychisch Kranken in einem Einkaufszentrum in Sydney kann ein dabei verletzter pakistanischer Wachmann auf seine Einbürgerung in Australien hoffen. Das sagte der australische Premierminister Anthony Albanese.

Nach dem Messerangriff in einem Einkaufszentrum in Sydney kann ein dabei verletzter pakistanischer Wachmann auf seine Einbürgerung in Australien hoffen. Der australische Premierminister Anthony Albanese antwortete am Donnerstag in einem Radiointerview auf die Frage, ob seine Regierung es in Erwägung ziehe, Muhammad Taha die australische Staatsbürgerschaft zu gewähren: "Ja, das werden wir sicherlich."

Albanese lobte, dass Taha sich dem Attentäter am Samstag entgegengestellt habe. Dies zeuge von "außerordentlichem Mut". Sowohl Taha als auch sein bei dem Angriff getöteter pakistanischer Kollege Faraz Tahir hätten sich selbst in Gefahr gebracht, um Australier, die sie nicht kannten, zu schützen. "Das ist die Art von Mut, für die wir Danke sagen wollen", sagte der Premier.

Ein 40-jähriger Mann, der den Behörden bekannt war und an einer psychischen Erkrankung litt, hatte am Samstag im Westfield-Einkaufszentrum im Stadtteil Bondi Junction auf Menschen eingestochen und dabei fünf Frauen und den pakistanischen Wachmann Tahir getötet. Ein Dutzend Menschen, darunter ein Baby, wurden verletzt. Eine Polizistin stellte sich dem Angreifer schließlich in den Weg und erschoss ihn. 

Aus seinem Krankenhausbett sagte Taha der Zeitung "The Australian", seiner Ansicht nach habe er "Anerkennung und ein Inbetrachtziehen für die Staatsbürgerschaft verdient". Er verwies darauf, dass dem Franzosen Damien Guerot sein Wunsch erfüllt werde, eine permanente Aufenthaltserlaubnis für Australien zu bekommen, weil er sich dem Angreifer in den Weg gestellt hatte. In Onlinenetzwerken war zuvor ein Video verbreitet worden, das zeigt, wie Guerot den Angreifer mit einem Poller auf Abstand hielt.

Das Einkaufszentrum, in dem sich die Attacke ereignet hatte, öffnete derweil am Donnerstag wieder seine Pforten. Als Teil einer "langsamen Wiederöffnung" war die Mall wieder öffentlich zugänglich, damit trauernde Anwohner sich dort versammeln konnten. Die Geschäfte in dem Einkaufszentrum sollten aber erst am Freitag wieder öffnen. 

Auf den Anzeigetafeln im Gebäude wurden schwarze Trauerschleifen auf weißem Grund gezeigt. Außerdem erinnerten weiße Blumengestecke und eine Trauerbotschaft an den Messerangriff. Auch ein Kondolenzbuch wurde ausgelegt.

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