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Deutschland liefert weitere Luftverteidigungssysteme in die Ukraine

  • AFP
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  • 30. April 2024, 13:04 Uhr
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Haubitze Bohdana im Kaliber 155 Millimeter Bild: AFP

Vor dem Hintergrund anhaltender russischer Angriffe auf ukrainische Städte und des Vorrückens russischer Soldaten im Osten der Ukraine hat Deutschland Kiew weitere militärische Unterstützung geliefert.

Vor dem Hintergrund anhaltender russischer Angriffe auf ukrainische Städte und des Vorrückens russischer Soldaten im Osten der Ukraine hat Deutschland Kiew weitere militärische Unterstützung geliefert. In der jüngsten Lieferung enthalten sind unter anderem zwei Luftverteidigungssysteme vom Typ Skynex samt Munition, wie die Bundesregierung in einer aktualisierten Übersicht auf ihrer Website mitteilte. Bei Angriffen auf die Stadt Charkiw wurden am Dienstag zwei Menschen getötet.

Geliefert wurden laut Regierung auch zehn Schützenpanzer vom Typ Marder, 7500 Schuss 155 Millimeter Artilleriemunition, Flugkörper für das Luftabwehrsystem Iris-T SLM, ein Brückenlegepanzer Biber, ein Pionierpanzer Biber sowie Munition für weitere Waffensysteme. 

Das Mitte April von Berlin zugesagte dritte Luftabwehrsystem Patriot war demnach in der jüngsten Lieferung nicht enthalten. Deutschland hat der Ukraine nach Regierungsangaben bisher zwei Patriot-Systeme geliefert sowie weitere Luftverteidigungssysteme der Typen Iris-T und Skynex. Der ukrainische Botschafter in Berlin, Oleksii Makeiev, dankte Deutschland im Onlinedienst X für seine "Führungsrolle" bei der Unterstützung der ukrainischen Luftabwehr.

Russland greift seit Monaten massiv ukrainische Städte und Infrastruktur an. Kiew hat seine Verbündeten daher wiederholt um die Lieferung weiterer Luftverteidigung gebeten. Die monatelange Verzögerung eines Hilfspakets aus den USA hat zudem die Munitionsknappheit bei den ukrainischen Streitkräften verschärft. 

Bei einem russischen Angriff auf Charkiw, die zweitgrößte Stadt der Ukraine, wurden Angaben regionaler Behörden zufolge am Dienstag zwei Menschen getötet und sechs weitere verletzt. Wie der regionale Gouverneur Oleg Sinegubow im Onlinedienst Telegram mitteilte, wurde Charkiw von den russischen Streitkräften mit "Lenkbomben" angegriffen.

Nach Angaben der Hilfsorganisation International Rescue Comittee (IRC) hat sich die Situation in der zweitgrößten Stadt der Ukraine in den vergangenen Wochen durch russische Bombardierung zunehmend verschlechtert. Die Angriffe zerstörten insbesondere die Strominfrastruktur und nötigten die Behörden, Strombeschränkungen zu verhängen.

Bereits am Montag waren bei einem russischen Angriff auf die ukrainische Hafenstadt Odessa vier Menschen getötet worden. Gouverneur Oleh Kiper teilte am Dienstag auf Telegram mit, ein fünftes Opfer sei zwischenzeitlich im Krankenhaus gestorben. 23 Menschen sind demnach noch in medizinischer Behandlung. "Acht von ihnen befinden sich in kritischem Zustand, vier davon in einem sehr kritischen Zustand, darunter ein vierjähriges Mädchen", schrieb Kiper.

Über den Hafen von Odessa am Schwarzen Meer wird ein Großteil der wirtschaftlich bedeutsamen ukrainischen Getreideexporte abgewickelt. Russland greift die Stadt und ihren Hafen immer wieder mit Raketen und Drohnen an. Der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine dauert seit nunmehr 26 Monaten an. 

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