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Dschihadisten-Angriff in Mosambik: Ermittlungen gegen TotalEnergies in Frankreich

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Logo von TotalEnergies Bild: AFP

Mehr als drei Jahre nach einem Dschihadisten-Angriff in Mosambik mit hunderten Toten hat die französische Staatsanwaltschaft ein Ermittlungsverfahren gegen den Energiekonzern TotalEnergies eingeleitet. Es geht um den Verdacht der fahrlässigen Tötung.

Mehr als drei Jahre nach einem Dschihadisten-Angriff in Mosambik mit hunderten Toten hat die französische Staatsanwaltschaft ein Ermittlungsverfahren gegen den Energiekonzern TotalEnergies eingeleitet. Es geht um den Verdacht der fahrlässigen Tötung und der unterlassenen Hilfeleistung, wie die Staatsanwaltschaft in Nanterre am Samstag der Nachrichtenagentur AFP mitteilte.

Eine Dschihadistengruppe, die mit der Miliz Islamischer Staat (IS) in Verbindung steht, hatte am 24. März 2021 in der mosambikanischen Hafenstadt Palma dutzende Menschen getötet. In unmittelbarer Nähe war TotalEnergies damals an einer Anlage zur Erschließung von Flüssig-Erdgas beteiligt. Eine Woche lang verübten die Dschihadisten in der umliegenden Provinz Cabo Delgado noch weitere Angriffe, bei denen mehrere hundert Menschen getötet wurden. Tausende Menschen ergriffen die Flucht.

Der Anlass der Ermittlungen in Frankreich ist eine Klage von Hinterbliebenen und Überlebenden des Anschlags. Sie werfen dem Unternehmen nach Angaben der Staatsanwaltschaft vor, vor dem Anschlag keine ausreichenden Sicherheitsvorkehrungen zum Schutz von Subunternehmern getroffen zu haben. Nach dem Anschlag habe TotalEnergies zudem keinen Treibstoff für Hubschrauber bereitgestellt, um Zivilisten in Sicherheit zu bringen. 

Ein Sprecher von TotalEnergies wiederholte auf Anfrage eine frühere Stellungnahme des Unternehmens und wies die Vorwürfe "entschieden zurück". Er sagte, Beschäftigte des Unternehmens hätten in Mosambik Nothilfe geleistet und die Evakuierung von 2500 Menschen ermöglicht, darunter Zivilisten, Mitarbeiter und Subunternehmer. Überlebende begrüßten dagegen die Ermittlungen in Frankreich. Der Südafrikaner Nicholas Alexander bezeichnete sie als "einen positiven Schritt".

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