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Cloud vs. On-Premise: Der große Kostenvergleich von Datensicherungsmethoden

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@ Bild: rawpixel.com on Freepik

Wie die Wahl des Backup-Systems die Unternehmenssicherheit und Flexibilität beeinflusst

Für die Wahl der besten Methode zur Datensicherung liegt für Unternehmen die Entscheidung oftmals zwischen Cloud-Backup-Lösungen und On-Premise-Backups. Je nach Methode hat die Entscheidung direkten Einfluss auf die Effizienz, Sicherheit und Kosteneffektivität der Datensicherungsstrategie. Beide Optionen bieten spezifische Vor- und Nachteile, die je nach den individuellen Anforderungen und Ressourcen eines Unternehmens sorgfältig abgewogen werden müssen.

Vorteile des Cloud-Backups: Kostengünstige Skalierbarkeit

Cloud-Backup-Lösungen sind bekannt für ihre hohe Skalierbarkeit, d.h. der Speicherbedarf der Unternehmen kann einfach und schnell anpasst werden, ohne in physische Infrastruktur investieren zu müssen. Dies ist besonders vorteilhaft für wachsende Unternehmen, die flexibel auf Veränderungen reagieren wollen. Darüber hinaus sind Cloud-Backups kosteneffizient, da sie meistens ein Pay-as-you-go-Modell nutzen, welches es den Unternehmen ermöglicht, nur für den Speicherplatz zu zahlen, den sie auch tatsächlich nutzen.

Ein weiterer signifikanter Vorteil ist die Zugänglichkeit von überall her. Solange eine Internetverbindung besteht, haben Mitarbeiter auf die gesicherten Daten Zugriff, was das Remote-Arbeiten erleichtert und die Wiederherstellungszeiten im Falle eines Datenverlusts verkürzt. Außerdem bieten viele Cloud-Dienste automatisierte Backup-Lösungen, die das Risiko menschlicher Fehler minimieren.

Herausforderungen und Bedenken bei Cloud-Backups

Kommt es bei Nutzung eines Cloud-Backups beim Internet-Anbieter zu Verzögerungen oder Ausfällen, kann temporär nicht auf die Daten zugegriffen werden, denn eine stabile und schnelle Internetverbindung ist notwendig. Außerdem sind Sicherheitsbedenken ein nicht zu unterschätzender Punkt, da trotz der hohen Sicherheitsstandards der Anbieter immer ein Restrisiko für Datendiebstahl oder -verlust besteht. Das zeigt zuletzt der Hackerangriff auf die Microsoft-Cloud im Juli 2023, welche einen massiven Diebstahl von hochsensiblen Daten zur Folge hatte. Vor dem Hintergrund der sicherheitspolitischen Lage seit dem Ukraine-Krieg bleibt die Cybersicherheitslage weiterhin angespannt. Besonders große und mittelständische Unternehmen sowie MSPs sind laut Acronis Cyberthreats Report 2023 von Ransomware betroffen. Datendiebstahl zählt dabei zu den häufigsten Angriffsmethoden, gefolgt von der zunehmenden Verwendung KI-gesteuerter Cyberangriffe. Allein KI-gestützte Phishing-Angriffe haben einen Anstieg von 222% im Vergleich zum Vorjahr markiert. Bei der Wahl des Cloud-Anbieters kommt es also mehr als je zuvor auf Sicherheitsanforderungen, Serverstandorte und Bandbreite an. Denn ist ein Angriff erst einmal erfolgreich, kann die Wiederherstellung über das Internet für Unternehmen mit sehr großen Datenmengen recht zeitaufwendig sein, besonders bei begrenzter Bandbreite.

On-Premise-Backup: Kontrolle und Schnelligkeit

Im Vergleich zu den Risiken der Cloud-Lösungen, geben On-Premise-Backups Unternehmen vollständige Kontrolle über ihre Daten und die Backup-Prozesse. Diese Kontrolle ist besonders wichtig für Unternehmen mit strengen Datenschutz- und Sicherheitsanforderungen und muss vor dem Kontext der Neuerungen der NIS2-Richtlinien sowie branchenbezogener Compliance-Anforderungen immer wieder neu bewertet werden. Da die Daten bei On-Premise Backups lokal gespeichert werden, sind sie schnell wiederherstellbar, was bei großen Datenmengen von Vorteil ist. Zudem ist man bei dieser Methode nicht von einer Internetverbindung abhängig, was die Betriebssicherheit erhöht.

Nachteil: Investitions- und Wartungskosten von On-Premise-Backups

Die hohen Anfangsinvestitionen in Hardware sowie die laufenden Kosten für Wartung und Verwaltung der Systeme zählen zu den größten Nachteilen von On-Premise-Lösungen. Die Komplexität der Verwaltung kann ebenfalls eine Herausforderung darstellen und erfordert oft dediziertes IT-Personal. Denn das IT-Personal ist verantwortlich für die schnelle Diagnose und Behebung von technischen Problemen, die in einer On-Premise-Umgebung auftreten können. Ihre Fähigkeit zur Fehlerbehebung ist entscheidend, um Betriebsunterbrechungen zu verhindern und die Betriebskontinuität zu sichern. Außerdem steigt mit großen Datenmengen auch das Risiko von Cyberbedrohungen. IT-Fachkräfte führen daher kontinuierliche Sicherheitsüberprüfungen durch, um Bedrohungen zu erkennen und präventive Maßnahmen zu ergreifen. Sie implementieren und überwachen Sicherheitsprotokolle und -systeme, um die Datenintegrität und -sicherheit zu gewährleisten. Weitere Risiken sind physische Schäden durch Anwenderfehler, Naturkatastrophen oder elektronische Defekte, die zu Datenverlust führen. Bei komplexen logischen oder mechanischen Hardwaredefekten kontaktieren die IT-Verantwortlichen entsprechende professionelle Datenretter zur Wiederherstellung. Zudem sind physische Ressourcen begrenzt und Erweiterungen sind teilweise teuer und zeitaufwändig.

Die Kombination: Hybride IT-Umgebungen

Hybride IT-Umgebungen erfreuen sich wachsender Beliebtheit, da sie das Beste aus beiden Welten vereinen: die Sicherheit und Kontrolle von On-Premise-Systemen mit der Flexibilität und Skalierbarkeit der Cloud. Dieses Modell ermöglicht es Unternehmen, sich schnell an veränderte Geschäftsanforderungen anzupassen, ohne dabei Kompromisse bei der Sicherheit und Compliance eingehen zu müssen. Die hybride Strategie ist besonders attraktiv für Firmen, die sensible Daten handhaben oder spezifische Leistungsanforderungen haben, die eine lokale Datenverarbeitung notwendig machen.

In einer solchen Umgebung können Unternehmen entscheiden, bestimmte kritische Anwendungen und Datenbanken auf lokalen Servern zu betreiben, um die Compliance mit Datenschutzbestimmungen sicherzustellen oder um die Leistungsfähigkeit zu maximieren. Gleichzeitig können weniger sensible, dynamisch skalierbare Workloads in die Cloud verlagert werden, um von Kosteneinsparungen und gesteigerter Effizienz zu profitieren. Beispielsweise könnten tägliche Büroanwendungen und E-Mail-Systeme in die Cloud ausgelagert werden, während finanzbezogene oder persönliche Daten lokal verwaltet werden, um strenge regulatorische Anforderungen zu erfüllen.

Die Verwaltung einer hybriden IT-Umgebung ist jedoch nicht ohne Herausforderungen. Sie erfordert eine robuste Integrationsstrategie und fortgeschrittene Technologielösungen, um eine reibungslose Kommunikation zwischen Cloud-basierten und On-Premise-Komponenten zu gewährleisten. Cloud-Management-Plattformen spielen hierbei eine entscheidende Rolle, da sie eine einheitliche Steuerung aller IT-Ressourcen ermöglichen, unabhängig davon, ob diese sich auf internen Servern oder in der Cloud befinden. Diese Plattformen bieten Tools für das Monitoring, die Automatisierung und die Sicherheitsverwaltung, die essenziell sind, um die Komplexität hybrider Systeme zu bewältigen und gleichzeitig die Effizienz und Flexibilität der IT-Infrastruktur zu maximieren. Hybride Lösungen können anfänglich teurer sein, da sie die Infrastruktur von Cloud- und On-Premise-Lösungen umfassen, aber sie zahlen sich langfristig durch das Verschieben der Ressourcen zwischen der Cloud und On-Premise je nach Bedarf als kosteneffizienter aus.

Durch den Einsatz solcher fortschrittlichen Management-Tools können Unternehmen die Vorteile der Cloud voll ausschöpfen, während sie gleichzeitig eine starke Kontrolle über ihre kritischen On-Premise-Anwendungen und -Daten behalten. Dadurch wird nicht nur die IT-Flexibilität erhöht, sondern es werden auch die Betriebskosten optimiert und die Geschäftskontinuität bei gleichzeitiger Einhaltung von Sicherheits- und Compliance-Standards sichergestellt.

Fazit: Die strategische Wahl zwischen Cloud-Backup und On-Premise-Backup

Die Entscheidung zwischen Cloud-Backup und On-Premise-Backup ist für Unternehmen nicht nur eine Frage der Technologie, sondern auch eine strategische Entscheidung, die die gesamte Datensicherungsstrategie beeinflusst. Während Cloud-Backup mit seiner hohen Skalierbarkeit, Kosteneffizienz und Zugänglichkeit besonders für dynamische und wachsende Unternehmen attraktiv ist, bietet On-Premise-Backup unübertroffene Kontrolle, schnellere Wiederherstellungszeiten und eine höhere Betriebssicherheit, die besonders bei großen Datenmengen und strengen Compliance-Anforderungen von Vorteil sind.

Die Herausforderungen bei der Nutzung der Cloud, wie Internetabhängigkeit und Sicherheitsbedenken, stehen den hohen Anfangsinvestitionen und der Komplexität der Verwaltung bei On-Premise-Lösungen gegenüber. Diese Faktoren müssen sorgfältig gegeneinander abgewogen werden, um eine Lösung zu finden, die den spezifischen Anforderungen des Unternehmens entspricht.

In vielen Fällen erweist sich eine hybride IT-Umgebung als optimal, da sie die Vorteile beider Ansätze kombiniert. Sie ermöglicht eine flexible und effiziente Datenverarbeitung, indem kritische Workloads lokal gehalten und weniger sensible Anwendungen in die Cloud ausgelagert werden. Dies erfordert allerdings eine ausgeklügelte Integrationsstrategie und den Einsatz fortschrittlicher Management-Tools, um die Komplexität zu bewältigen und die Kommunikation zwischen den verschiedenen Umgebungen sicherzustellen.

Letztendlich hängt die beste Wahl der Backup-Lösung von den individuellen Bedürfnissen und Ressourcen eines Unternehmens ab. Sie sollte eine ausgewogene Kombination aus Sicherheit, Effizienz und Kosten darstellen, die es dem Unternehmen ermöglicht, sich schnell an veränderte Umstände anzupassen, ohne die Sicherheit oder Compliance zu gefährden.

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