Brennpunkte

Zahl der Toten nach großem Buschfeuer im Südosten der Türkei auf 15 gestiegen

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Verendete Tiere im Dorf Köksalan Bild: AFP

Nach einem großen Buschfeuer im Südosten der Türkei ist die Zahl der Todesopfer auf 15 gestiegen. Wie die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu berichtete, erlagen drei weitere Menschen ihren schweren Verletzungen.

Nach einem großen Buschfeuer im Südosten der Türkei ist die Zahl der Todesopfer auf 15 gestiegen. Wie die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu berichtete, erlagen am Sonntag drei weitere Menschen ihren schweren Verletzungen. Zwei Schwerverletzte wurden nach Krankenhausangaben am Montag noch auf Intensivstationen behandelt.

Das Feuer war am Donnerstagabend nahe der Städte Diyarbakir und Mardin im Kurdengebiet im Südosten der Türkei ausgebrochen. Zwölf Menschen starben unmittelbar nach Ausbruch des Feuer. Dutzende Menschen wurden verletzt.

Nach Angaben des türkischen Innenministers Ali Yerlikaya war das Feuer durch das Abbrennen von Stoppeln auf einem Getreidefeld ausgelöst worden. Das Büro der türkischen Ingenieur- und Architektenkammer (TMMOB) in Diyarbakir wies diese Angaben allerdings zurück und nannte defekte Stromkabel als wahrscheinliche Brandursache. In der Gegend habe es "keine Stoppeln" gegeben und die Stromleitungen seien in einem schlechten Zustand gewesen.

Auch Experten, die der Staatsanwaltschaft einen Bericht vorlegten, gehen davon aus, dass defekte Stromleitungen "das Gras auf dem Boden entzündet" hatten. Betroffen war demnach ein Strommast im Dorf Köksalan, wo die Felder noch nicht abgeerntet gewesen seien.

Durch starken Wind breiteten sich die Flammen auf dem ausgetrockneten Boden stark aus. Den Experten zufolge hat der Brand bis zu 2000 Hektar Land zerstört, neben Ackerland und Wald sind auch mehrere Dörfer betroffen. Hunderte Tiere verendeten in den Flammen.

Laut Daten des europäischen Waldbrand-Informationsdienstes Effis verzeichnete die Türkei in diesem Jahr schon 74 Wald- und Buschfeuer. Bei den schlimmsten Waldbränden in der Geschichte des Landes waren 2021 neun Menschen ums Leben gekommen und riesige Gebiete an der Mittelmeer- und der Ägäisküste zerstört worden. Die Katastrophe löste eine politische Krise aus, in deren Folge die Türkei als letzter G20-Staat das Pariser Klimaschutzabkommen ratifizierte.

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