Die G37-Untersuchung ist kein lästiger Pflichttermin, sondern eine sinnvolle Gesundheitsmaßnahme für alle, die lange am Computer arbeiten.
G37-Untersuchung: Mehr Durchblick am Bildschirmarbeitsplatz
Wer tagtäglich am Schreibtisch sitzt und stundenlang auf den Bildschirm schaut, kennt das Gefühl: Die Augen werden müde, der Nacken spannt, und irgendwann fühlt man sich einfach ausgelaugt. Genau hier setzt die G37-Untersuchung an. Diese spezielle arbeitsmedizinische Vorsorgeuntersuchung geht über ein simples „Kurz-mal-in-die-Augen-schauen“ hinaus. Im Kern geht es darum, mögliche gesundheitliche Risiken zu erkennen und vorzubeugen, bevor sie sich chronisch verfestigen.
Was versteht man unter der G37-Untersuchung?
Die G37-Untersuchung bezieht sich auf die Bildschirmarbeitsverordnung und ist darauf ausgerichtet, Beschäftigte zu schützen, die viel Zeit vor dem Monitor verbringen. Dabei werden vor allem Sehfähigkeit und Muskulatur unter die Lupe genommen. Ziel ist, frühzeitig eventuelle Risiken zu erkennen – wie etwa Haltungsschäden, Augenerkrankungen oder Stresssymptome. Häufig beschränkt sich das Prozedere nicht nur auf einen Sehtest, sondern es kann auch eine Befragung zu Arbeitsplatzbedingungen sowie eine Einschätzung zu ergonomischen Aspekten beinhalten.
Je nachdem, wie stark man beruflich in Bildschirmarbeit eingebunden ist, steht eine regelmäßige Untersuchung an. Diese dient sowohl dem persönlichen Schutz der Mitarbeiter als auch dem Interesse des Unternehmens, gesunde und leistungsfähige Beschäftigte zu haben. Die gesetzliche Grundlage hierzu findet sich in den Verordnungen zur arbeitsmedizinischen Vorsorge.
Warum ist diese Vorsorge so wichtig?
Viele unterschätzen die Auswirkungen stundenlangen Sitzens und konzentrierten Starrens auf den Bildschirm. Das Auge ist eigentlich auf verschiedene Entfernungen ausgelegt. Wer allerdings ständig auf einen nahen Monitor fokussiert, überanstrengt Muskeln und Nerven. Die logische Folge: Die Sehkraft kann auf lange Sicht leiden, Kopfschmerzen oder trockene Augen treten auf. Abgesehen davon führt monotone Bildschirmarbeit oft zu Fehlhaltungen im Rücken, was irgendwann zur Dauerverspannung werden kann.
Die G37-Untersuchung schafft hier Abhilfe: Während dieser Untersuchung werden Augen und Körperhaltung gecheckt, gegebenenfalls auch Tipps für eine ergonomisch sinnvolle Gestaltung des Arbeitsplatzes gegeben. Dadurch kann man langfristig Problemen vorbeugen und seine Arbeitskraft erhalten. So profitiert man nicht nur auf beruflicher Ebene, sondern holt sich auch für den Alltag wertvolle Gesundheitstipps.
Der Ablauf in der Praxis
Wer das erste Mal zur G37-Untersuchung geht, braucht sich in der Regel keine Sorgen zu machen: Es geht nicht um Prüfungssituationen oder strenge Leistungstests. Vielmehr wird ein Arzt oder eine Ärztin einen Sehtest durchführen, um festzustellen, ob und wie gut man auf verschiedene Entfernungen erkennt. Oft folgt eine Besprechung der typischen Belastungen am Arbeitsplatz: Wie ist die Beleuchtungssituation? Gibt es genügend Pausen? Wie sieht es mit dem Stresspegel aus?
In einigen Fällen testet man auch, wie beweglich man im Schulter- und Nackenbereich ist. Werden Beschwerden geäußert, schaut die Fachperson genauer hin, um auszuschließen, dass bereits ernsthaftere Probleme vorliegen. Zum Schluss erhält man meist eine Rückmeldung, ob der Arbeitsplatz gegebenenfalls angepasst werden sollte – zum Beispiel durch einen Monitor in passender Höhe oder eine besser unterstützende Stuhlposition.
Nutzen für Arbeitgeber und Arbeitnehmer
Gesundheit am Arbeitsplatz ist längst kein Luxus-Thema mehr, sondern ein entscheidender Faktor für das Wohlbefinden. Unternehmen, die ihren Beschäftigten regelmäßige Untersuchungen ermöglichen, handeln nicht nur gesetzeskonform, sondern steigern auch die Zufriedenheit ihrer Angestellten. Mitarbeitende, die sich körperlich und mental fit fühlen, sind meist motivierter und seltener krank. Das wiederum kann sich positiv auf das Betriebsklima auswirken und Fehlzeiten reduzieren.
Für Mitarbeiter selbst bietet die G37-Untersuchung zwei wichtige Vorteile: Zum einen erfährt man, ob bereits Folgeschäden drohen, weil man vielleicht unbemerkt falsch sitzt oder eine Sehhilfe braucht. Zum anderen lernt man, wie man den eigenen Arbeitsplatz ergonomisch ausrichtet, um Beschwerden langfristig zu verhindern. Diese Erkenntnisse kommen nicht nur im Beruf, sondern auch im privaten Bereich zum Tragen, wenn man zum Beispiel zu Hause am Laptop sitzt oder das Smartphone zu intensiv nutzt.
Was tun, wenn Einschränkungen festgestellt werden?
Manchmal kommt bei der Untersuchung heraus, dass das Sehvermögen eine Brille erfordert oder stärkere Gläser nötig sind. Dann ist das kein Grund zur Panik, sondern eine Chance, rechtzeitig gegenzusteuern. Vielleicht genügen schon regelmäßige Augenpausen oder ein größerer Bildschirm, um die Belastung zu reduzieren. Grundsätzlich gilt: Wer über seine gesundheitlichen Einschränkungen Bescheid weiß, kann besser damit umgehen und rechtzeitig gegensteuern.
Sollte sich herausstellen, dass der Arbeitsplatz selbst verbesserungswürdig ist, lohnt sich das Gespräch mit dem Arbeitgeber. Besonders größere Firmen haben häufig ein Budget für ergonomische Maßnahmen oder können zumindest entsprechende Empfehlungen umsetzen. Das kann so weit gehen, dass ein höhenverstellbarer Schreibtisch angeschafft wird oder bessere Beleuchtung installiert wird, damit die Mitarbeitenden gesund und effektiv arbeiten können.
Abschließende Gedanken
In einer immer digitaler werdenden Arbeitswelt ist die G37-Untersuchung ein wichtiger Baustein, um die Gesundheit von Beschäftigten zu erhalten. Gerade bei überwiegend sitzender und bildschirmfokussierter Tätigkeit ist es sinnvoll, mögliche Risiken im Auge zu behalten und frühzeitig gegenzusteuern. Wer seinen Arbeitsplatz klug gestaltet und regelmäßig checken lässt, tut sich und seinen Augen einen großen Gefallen. Letztlich bedeutet das nicht nur mehr Komfort beim Arbeiten, sondern auch ein Plus an Lebensqualität.
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