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Angriff auf Journalisten in Berlin: Durchsuchungen bei mutmaßlichen Rechtsextremen

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Handschellen eines Polizisten Bild: AFP

Nach einem Angriff auf zwei Journalisten am Berliner Bahnhof Ostkreuz hat die Polizei die Wohnorte mehrerer mutmaßlicher rechtsextremer Straftäter durchsucht. Das teilten Polizei und Staatsanwaltschaft in der Bundeshauptstadt mit.

Nach einem Angriff auf zwei Journalisten am Berliner Bahnhof Ostkreuz hat die Polizei die Wohnorte mehrerer mutmaßlicher rechtsextremer Straftäter durchsucht. Die acht mutmaßlichen Mitglieder der rechten Gruppierung Deutsche Jugend Voran stehen im Verdacht der gemeinschaftlichen gefährlichen Körperverletzung, wie Polizei und Staatsanwaltschaft am Dienstag in der Bundeshauptstadt mitteilten. Ein 18-Jähriger wurde mit einem Haftbefehl festgenommen.

Die fünf Männer und drei Frauen im Alter zwischen 17 und 22 Jahren sollen Teil einer Gruppe gewesen sein, die am 10. August am Bahnhof Ostkreuz einen Mann und eine Frau angriff. Die beiden Journalisten seien dort gewesen, um die Rückkehr der Gruppe von einer CSD-Gegendemonstration in Bautzen in Sachsen zu dokumentieren.

Dazu seien sie teils vermummt auf die Journalisten zugelaufen, hätten sie umzingelt und ihnen eine Kamera aus der Hand geschlagen. Anschließend sollen sie die beiden mehrfach gestoßen, geschlagen und getreten haben. Bereits kurz nach der Tat wurden laut früheren Angaben zwölf Verdächtige vorläufig festgenommen. Nach Aufnahme ihrer Personalien kamen sie wieder auf freien Fuß.

Bei den Durchsuchungen am Dienstag wurden Handys, Datenträger und Tatbekleidung beschlagnahmt. Insgesamt wurden acht Durchsuchungsbeschlüsse in den Berliner Ortsteilen Marzahn, Hellersdorf und Kaulsdorf sowie im brandenburgischen Bernau und in Neustrelitz in Mecklenburg-Vorpommern vollstreckt. Dabei waren 90 Beamte des Landeskriminalamts im Einsatz.

Die Ermittlungen dauerten an, insbesondere gegen weitere noch unbekannte Verdächtige. Der 18-Jährige wurde in Berlin-Marzahn festgenommen. Er sollte noch am Dienstag einem Haftrichter vorgeführt werden. Ihm werden neben dem Angriff auf die beiden Journalisten drei weitere Angriffe auf politisch Andersdenkende aus dem Jahr 2024 vorgeworfen.

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