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Hamas erklärt sich zur Freilassung aller Geiseln im Gazastreifen bereit

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Rauch steigt nach einem israelischen Angriff auf den Gazastreifen auf Bild: AFP

Die radikalislamische Palästinenserorganisation Hamas hat sich zur Freilassung aller Geiseln im Gazastreifen im Rahmen des Friedensplans von US-Präsident Donald Trump bereit erklärt.

Die radikalislamische Hamas hat sich zur Freilassung aller Geiseln im Gazastreifen im Rahmen des Friedensplans von US-Präsident Donald Trump bereit erklärt. "Die Bewegung verkündet ihre Zustimmung zur Freilassung aller Geiseln - der lebenden und der sterblichen Überreste - gemäß der Austauschformel im Vorschlag von Präsident Trump", erklärte die Palästinenserorganisation am Freitag. Sie sei bereit zu Gesprächen über die "Details".

In ihrer Erklärung ging die Hamas aber nicht auf ihre in Trumps Friedensplan vorgesehene Entwaffnung ein. Ein Hamas-Vertreter sagte zudem, der Plan des US-Präsidenten sei "vage" und "mehrdeutig". Das Weiße Haus erklärte gleichwohl, Trump werde sich über die "Zustimmung" der Hamas zu seinem Plan äußern.

Trump hatte der Hamas am Freitag eine Frist bis Sonntag gesetzt, um seinem Friedensplan zuzustimmen. Der am Montag vorgestellte 20-Punkte-Plan sieht unter anderem eine Freilassung der verbliebenen israelischen Geiseln im Gazastreifen und einen schrittweisen Abzug der israelischen Armee aus dem Palästinensergebiet vor. Israel soll 250 palästinensische Gefangene freilassen, die lebenslange Haftstrafen verbüßen. Die radikalislamische Hamas soll entmachtet werden und ihre Waffen abgeben.

Die USA wollen überdies mit arabischen und internationalen Partnern eine "Internationale Stabilisierungstruppe" entwickeln, wie es in dem 20-Punkte-Plan weiter heißt. Ferner soll eine Übergangsregierung aus "unpolitischen" Palästinensern und internationalen Experten für die tägliche Verwaltung des Gazastreifens und die Versorgung der Menschen sorgen. Ein "Friedensrat" unter Trumps Leitung und mit Beteiligung des früheren britischen Premierministers Tony Blair soll die Expertenregierung beaufsichtigen.

Der Gaza-Krieg war durch den Großangriff der radikalislamischen Hamas und ihrer Verbündeten auf Israel am 7. Oktober 2023 ausgelöst worden. Dabei wurden nach israelischen Angaben mehr als 1200 Menschen getötet. 251 Menschen wurden als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt. Noch immer befinden sich 47 Geiseln in der Gewalt der Hamas, von denen nach Angaben der israelischen Armee mindestens 25 bereits tot sind.

Als Reaktion auf den Hamas-Überfall geht Israel seither massiv militärisch im Gazastreifen vor. Dabei wurden nach Angaben des von der Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums des Palästinensergebiets, die sich nicht unabhängig überprüfen lassen, mehr als 66.200 Menschen getötet, die meisten von ihnen Zivilisten.

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