Messerangriff auf die neu gewählte Bürgermeisterin von Herdecke: Die 57-jährige Iris Stalzer ist am Dienstag in ihrem Haus lebensgefährlich verletzt worden - am Abend teilte die Polizei mit, sie gehe von einem 'familiären Hintergrund' der Tat aus.
Messerangriff auf die neu gewählte Bürgermeisterin von Herdecke: Die 57-jährige Iris Stalzer ist am Dienstag in ihrem Haus lebensgefährlich verletzt worden - am Abend teilte die Polizei mit, sie gehe von einem "familiären Hintergrund" der Tat aus, es gebe bisher "keine Hinweise auf eine politisch motivierte Tat". Tatort sei das Haus der SPD-Politikerin gewesen. Stalzer schwebe weiterhin in Lebensgefahr. Der Angriff auf die 57-Jährige hatte bundesweit für betroffene Reaktionen gesorgt.
Die Kommunalpolitikerin war am Mittag in ihrem Haus im nordrhein-westfälischen Herdecke verletzt aufgefunden worden und in ein Krankenhaus gebracht worden. "Nach derzeitigem Stand der Erkenntnisse gibt es keine Hinweise auf eine politisch motivierte Tat", erklärten Polizei und Staatsanwaltschaft Hagen. Die minderjährigen Kinder der Kommunalpolitikerin befanden sich "im Rahmen der Klärung des weiteren Sachverhalts" weiterhin bei der Polizei, hieß es in der gemeinsamen Erklärung.
Laut Medienberichten hat Stalzer einen 15-jährigen Adoptivsohn und eine 17-jährige Adoptivtochter. Der WDR und die "Bild"-Zeitung hatten berichtet, der 15-Jährige sei in Handschellen von der Polizei mitgenommen worden. Nach Informationen des "Spiegel" gab es bereits im Sommer einen Fall von häuslicher Gewalt gegen Stalzer, bei dem die 17-jährige Adoptivtochter ein Messer gegen die Lokalpolitikerin eingesetzt haben soll.
Der Angriff auf Stalzer hatte auch im politischen Berlin für Erschütterung gesorgt. Bundeskanzler Friedrich Merz und Unions-Fraktionschef Jens Spahn (beide CDU) forderten eine schnelle Aufklärung der Tat. "Wir bangen um das Leben der designierten Bürgermeisterin Iris Stalzer und hoffen auf vollständige Genesung. Meine Gedanken sind bei ihrer Familie und ihren Angehörigen", schrieb der Kanzler.
Stalzer hatte am 28. September die Stichwahl um das Bürgermeisteramt in Herdecke gewonnen. Die außer von der SPD auch von den Grünen unterstützte Kommunalpolitikerin konnte sich in der im südöstlichen Ruhrgebiet liegenden Stadt mit 52,2 Prozent der Stimmen gegen den CDU-Bewerber durchsetzen.
Ihre Amtszeit beginnt nach Angaben der Stadt am 1. November. Die offizielle Amtseinführung war bei der Konstituierung des Stadtrats am 4. November geplant. Stalzer ist Rechtsanwältin und saß bereits vor der Kommunalwahl im Herdecker Stadtrat.
Auch die Herdecker Stadtverwaltung reagierte erschüttert auf die Attacke. "Ich wünsche Frau Stalzer von Herzen eine gute Genesung. Meine Gedanken sind bei ihr und ihrer Familie", erklärte der Beigeordnete Dennis Osberg.