Nach einem seit Monaten anhaltenden Anstieg hat der Goldpreis erstmals die Marke von 4000 Dollar geknackt. Das Edelmetall profitiert Analysten zufolge von der politischen und wirtschaftlichen Unsicherheit.
Nach einem seit Monaten anhaltenden Anstieg hat der Goldpreis erstmals die Marke von 4000 Dollar geknackt. Am Mittwochmorgen lag der Preis pro Unze (31,1 Gramm) des Edelmetalls bei 4000,01 Dollar (rund 3441 Euro) und kletterte zwischenzeitlich auf ein Rekordhoch von 4,037,10 Dollar. Das Edelmetall profitiert Analysten zufolge von der politischen und wirtschaftlichen Unsicherheit.
Gold gilt bei vielen Anlegern als sicherer Hafen in Krisenzeiten. Seit Jahresbeginn hat der Goldpreis um mehr als 50 Prozent zugelegt. Auch der Silberpreis lag am Mittwoch nur wenige Dollar unter seinem Rekordhoch.
Die anhaltende wirtschaftliche Unsicherheit, der von US-Präsident Donald Trump ausgelöste Handelskonflikt und aktuelle geopolitische Krisen haben die Attraktivität von Gold jüngst weiter steigen lassen. Auch die Haushaltssperre in den USA, der sogenannte Shutdown, sowie die zuletzt unsichere Lage in Frankreich, wo Premier Sébastien Lecornu am Montag zurückgetreten war, trugen dazu bei.
Fonds- und Reserveverwalter wünschten sich eine Absicherung gegen "finanzpolitischen Leichtsinn, Geldentwertung und unberechenbare Regierungspolitik, erklärte Chris Weston, Analyst bei Pepperstone. "Gold steht genau im Zentrum dieser Bewegung."
Der rasante Anstieg des Goldpreises sei durch die steigende Nachfrage börsengehandelter Fonds und Käufe der Zentralbanken - darunter eine hohe Nachfrage aus China - befeuert worden, erklärte seinerseits Taylor Nugent von der National Australia Bank. Gold profitiere von "politischen, wirtschaftlichen und inflationsbedingten Unsicherheiten", fügte er hinzu.
Dem Marktanalysten Timo Enden zufolge stahl "das krisenerprobte Edelmetall" auch dem Bitcoin zumindest kurzfristig die Show. Auch die Kryptowährung profitiere aber von denselben Faktoren. Anhaltende Streitigkeiten über Haushaltsgrenzen sowie eine wachsende Staatsverschuldung "lassen Zweifel an der Stabilität traditioneller Finanzsysteme aufkommen und spielen sowohl Bitcoin als auch Gold offensichtlich in die Karten", erklärte Emden.