Mit der Aufforderung, für ihre unter gesundheitlichen Problemen leidende Schwester zu beten, hat die Schwester von Country-Legende Dolly Parton Besorgnis und Verwirrung ausgelöst.
Mit der Aufforderung, für die unter gesundheitlichen Problemen leidende Dolly Parton zu beten, hat die Schwester der Country-Legende Besorgnis und Verwirrung ausgelöst. "Vergangene Nacht war ich die ganze Nacht wach und habe für meine Schwester Dolly gebetet", schrieb Freida Parton am Dienstag (Ortszeit) im Onlinedienst Facebook und bat die Fans der 79-Jährigen, ebenfalls für sie zu beten. Stunden später schrieb sie in einem weiteren Beitrag, sie habe "niemandem Angst machen oder es so ernst klingen lassen wollen".
"Es war nichts weiter als eine kleine Schwester, die um Gebete für ihre große Schwester bittet", fügte Freida Parton hinzu und dankte für die Unterstützung der Fans. "Eure Liebe macht wirklich einen Unterschied."
Dolly Parton hatte Ende September ihre für Dezember geplante Konzertreihe in Las Vegas wegen gesundheitlicher Probleme abgesagt. Einzelheiten nannte die Sängerin nicht, sie verriet aber, dass sie sich auf Anraten ihrer Ärzte behandeln lassen müsse. Selbstironisch fügte Parton bei der Absage hinzu, es sei offensichtlich an der Zeit für ihren "100.000-Meilen-Check-up" - damit sei aber nicht "die übliche Fahrt zu meinem Schönheitschirurgen" gemeint. Die Sängerin kündigte gleichzeitig an, dass sie ihre Karriere fortsetzen und die Konzerte im September 2026 nachholen werde.
Auch der Aufruf von Partons Schwester endete mit einer optimistischen Botschaft. "Sie ist stark, sie wird geliebt und mit all den Gebeten, die für sie gesprochen werden, weiß ich in meinem Herzen, dass es ihr gut gehen wird", schrieb Freida Parton über die Musikerin und fügte hinzu: "Gott mit dir, mein Schwesterchen Dolly! Wir alle lieben dich!"
Die 79-jährige Country-Legende und Sängerin von Hits wie "Jolene" blickt auf eine über 60-jährige Karriere mit knapp 50 Studioalben und mehr als 100 Millionen verkauften Platten zurück. Parton stand häufiger an der Spitze der Charts als jede andere Countrymusikerin. Parton schrieb rund 3000 Songs, darunter zeitlose Country-Klassiker wie "Jolene" und die Ballade "I Will Always Love You", die in der Version von Whitney Houston zu einem der erfolgreichsten Hits aller Zeiten wurde.
Der Erfolg war ihr jedoch keineswegs in die Wiege gelegt: Dolly Rebecca Parton wurde am 19. Januar 1946 im ländlichen Sevierville im US-Bundesstaat Tennessee geboren und wuchs als viertes von zwölf Kindern in Armut auf. Bereits im Alter von zehn Jahren schrieb sie erste Songs und gab mit 13 Jahren ihr erstes Konzert.
Am Tag nach ihrem Highschool-Abschluss machte sich Parton auf den Weg nach Nashville, der Hauptstadt der Country-Musik. Mit 21 Jahren gehörte sie bereits zu den bekanntesten Persönlichkeiten der US-Musikszene.
Als Sängerin, Schauspielerin, Geschäftsfrau und Philanthropin spielte Parton dabei gerne mit ihrem Aussehen: Ihre platinblonden aufgebauschten Haare, starkes Make-Up, figurbetonte Outfits und Glamour prägten Partons Bühnenpersönlichkeit. 2008 verkündete sie in einem Song, sie sei "nur eine hinterwäldlerische Barbie mit zu viel Make-up und zu viel Haar". Offen bekannte sie sich zu ihren Schönheitsoperationen und sagte selbstironisch, es koste "ein Vermögen, so billig auszusehen".
Einst wurde Parton im Fernsehen noch abschätzig als "eine der hübschesten, singfreudigsten kleinen Blondinen der Country-Musik" vorgestellt. Doch im Lauf ihrer ereignisreichen, über 60 Jahre umfassenden Karriere trotzte sie ein ums andere Mal dem allgegenwärtigen Sexismus in einer von Männern dominierten Branche, indem sie ihren eigenen Regeln folgte. So behielt sie etwa alle Rechte für die von ihr geschriebenen Songs selbst.
Im Jahr 2022 wurde die Country-Ikone neben US-Rapper Eminem in die Rock and Roll Hall of Fame aufgenommen. Auch als Unternehmerin war Parton enorm erfolgreich: Ihr eigener Freizeitpark namens Dollywood lockt jährlich Millionen von Besuchern nach Pigeon Forge in Tennessee. Zudem gründete sie einen Radiosender, Produktionsfirmen und Restaurants - und wurde mit über fünf Millionen Followern im Onlinedienst Instagram auch zum Phänomen des digitalen Zeitalters.
Parton, die seit Jahrzehnten von Menschen unterschiedlichster Herkunft verehrt wird, machte auch als langjährige Philanthropin Schlagzeilen. Für Aufsehen sorgte etwa eine Spende über eine Million Dollar (rund 830.000 Euro) zur Entwicklung des Corona-Impfstoffs der Firma Moderna, auch als lautstarke Unterstützerin der LGBTQ-Gemeinschaft ist sie bekannt.
Im März war Partons Ehemann Carl Dean nach über 58 Jahren Ehe gestorben. Die Country-Königin hatte Dean 1964 als 18-Jährige am Tag ihres Umzugs nach Nashville vor einem Waschsalon kennengelernt. Während der Ehe mit dem Musikstar hielt sich Dean stets im Hintergrund und scheute das Rampenlicht. Er arbeitete als Bauarbeiter, während Parton zum Musikstar aufstieg.
"Wir sind gerne in unserem kleinen Wohnmobil unterwegs und geben uns mit dem Einfachen zufrieden", sagte Parton 2015 dem Magazin "People". "Ich liebe es zu lesen, ich liebe es zu kochen und ich liebe es, mit meinem Mann zusammenzusein."