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Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Der Präsident des Deutschen Lehrerverbandes, Stefan Düll, hat einen Vorstoß der AfD in Sachsen-Anhalt scharf verurteilt. "Der Antrag, Lehrkräften politische Meinungsäußerungen und Projekte gegen Rassismus zu verbieten, ist klar abzulehnen", sagte Düll den Tageszeitungen der Funke-Mediengruppe (Freitagausgaben). "Schule ist ein Ort der Demokratiebildung, wo gesellschaftliche Themen offen diskutiert werden."
Düll hob hervor, dass sich viele Schulen "für Toleranz und gegen Rassismus" engagieren würden. "Wer Schulen daran hindern will, gefährdet die Grundlagen unseres Gemeinwesens. Politische Bildung bedeutet Einsatz für Menschen- und Bürgerrechte - nicht für Parteien", sagte der Präsident des Lehrerverbands.
Düll ergänzte, dass Lehrkräfte "ihre persönliche politische Meinung äußern" dürften, sie "müssen diese aber als solche kennzeichnen und dürfen keinerlei parteipolitische Einflussnahme ausüben". Lehrkräfte seien "dem Grundgesetz verpflichtet, vermitteln Werte wie Menschenwürde und Gleichbehandlung", hob Düll hervor.
Die AfD-Landtagsfraktion in Sachsen-Anhalt will Lehrern das Äußern von politischen Meinungen im Unterricht untersagen. "Lehrkräfte nutzen Freiräume, um ihre persönlichen politischen Einstellungen an Schüler weiterzugeben. Damit überschreiten sie ihre eigentliche pädagogische Rolle", heißt es in dem Antrag, der nach Angaben der Funke-Mediengruppe am Freitag im Parlament in Magdeburg beraten werden soll.