Mehr als 27 Millionen Besucher und ein Milliarden-Überschuss: In Japan ist am Montag die unerwartet erfolgreiche Weltausstellung zu Ende gegangen.
Mehr als 27 Millionen Besucher und ein Milliarden-Überschuss: In Japan ist am Montag die unerwartet erfolgreiche Weltausstellung zu Ende gegangen. Während zum Abschluss der Expo 2025 noch einmal eine große Show angesetzt war, tobte eine heftige Diskussion um die Zukunft der Hauptattraktion: Fans des sogenannten Großen Rings kämpfen dafür, dass die längste Holzkonstruktion der Welt in ihrer Gesamtheit erhalten bleibt.
Während der Expo stellten sechs Monate lang mehr als 160 Länder, Regionen und Organisationen auf einem riesigen Areal am Wasser Futuristisches aus Bereichen wie Medizin, Raumfahrt und Künstlicher Intelligenz aus. Zu den Highlights gehörten ein aus Stammzellen gezüchtetes schlagendes Mini-Herz, ein Meteorit vom Mars, das längste Sushi-Förderband der Welt - und der besagte Große Ring. Er wurde neben dem Maskottchen Myaku-Myaku, einem blauen Wesen mit einem roten Kranz mit mehreren Augen, zum Symbol der Weltausstellung.
Der Große Ring wurde extra für die Expo vom renommierten japanischen Architekten Sou Fujimoto geschaffen. Nach aktuellen Plänen sollen von der rund zwei Kilometer langen Holzkonstruktion nur 200 Meter erhalten werden. Dagegen regt sich immer mehr Protest: Eine Petition zum Gesamterhalt der längsten Holzkonstruktion der Welt wurde bereits von tausenden Menschen unterschrieben.
"In dem Moment, als ich den Ring betrat, veränderte sich etwas in mir", schrieb der Schüler aus Osaka, der die Kampagne initiiert hatte, auf der Online-Petitionsseite. "Als ich unter der 20 Meter hohen Holzkonstruktion stand, spürte ich, wie die Wärme des Holzes meinen ganzen Körper durchströmte und mich mit einem unbeschreiblichen Gefühl erfüllte."
Japan hatte ursprünglich befürchtet, dass die Expo aufgrund des geringen Medien- und Publikumsinteresses ein Flop werden würde. Der Kartenverkauf lief äußerst schleppend an, doch letztlich kamen mehr als 27 Millionen Besucherinnen und Besucher und damit deutlich mehr als gedacht. Die Organisatoren rechnen nun sogar mit einem Gewinn von mindestens 23 Milliarden Yen (130 Millionen Euro).
Die Expo findet alle fünf Jahre an einem anderen Ort statt. Die erste Weltausstellung war 1851 in London ausgerichtet worden. Die nächste findet 2030 in Riad in Saudi-Arabien statt.