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Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Der Beauftragte der Bundesregierung für Sucht und Drogenfragen, Hendrik Streeck (CDU), sieht Deutschland für eine mögliche Opioidkrise schlecht gerüstet.
"Wir geben als Staat Milliarden für vieles aus, schaffen es aber nicht, die Suchthilfe verlässlich zu finanzieren", sagte Streeck dem "Tagesspiegel". Viele Träger lebten von Projekt zu Projekt, weil Suchthilfe keine gesetzlich verankerte Pflichtaufgabe sei. "Dabei stehen wir möglicherweise am Beginn einer Opioidkrise", warnte Streeck. "Deshalb müssen wir die Suchthilfe jetzt stärken und dauerhaft absichern, statt sie im Förderdschungel hängenzulassen."
Nachdem sich die Zahl der Drogentoten in den vergangenen zehn Jahren verdoppelt hat, forderte Streeck "eine umfassende, ambitionierte und integrierte Drogenstrategie". Nötig sei eine bessere Abstimmung zwischen den Ressorts und eine engere Zusammenarbeit von Bund und Ländern. "Dazu gehört ein flächendeckendes Monitoring- und Warnsystem, das Rettungskräfte, Polizei und Suchthilfen frühzeitig informiert, welche gefährlichen Substanzen im Umlauf sind." Nur so könne man schnell reagieren und Ressourcen effizient einsetzen.