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Medien: Französischer Radsportler in Russland zu Geldstrafe verurteilt und freigelassen

  • AFP
  • In NEWS
  • 23. Oktober 2025, 10:27 Uhr
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Sofiane Sehili Bild: AFP

Der mehr als sieben Wochen in Russland inhaftierte französische Extrem-Radsportler Sofiane Sehili ist am Donnerstag zu einer Geldstrafe verurteilt und freigelassen worden.

Der mehr als sieben Wochen in Russland inhaftierte französische Extrem-Radsportler Sofiane Sehili ist am Donnerstag zu einer Geldstrafe verurteilt und freigelassen worden. Er sei zunächst wegen "illegaler Grenzüberschreitung" für schuldig befunden und zu einer Geldstrafe von 50.000 Rubel (rund 530 Euro) verurteilt worden, sagte eine Sprecherin des zuständigen Gerichts in der Region Primorje im Osten Russlands am Donnerstag telefonisch der Nachrichtenagentur AFP. Er sei jedoch "von der Zahlung der Geldstrafe befreit und im Gerichtssaal freigelassen worden".

Die Sprecherin verwies dabei auf die Zeit, die Sehili in Untersuchungshaft verbracht hatte. Zuvor hatte die staatliche russische Nachrichtenagentur RIA Nowosti die zuständige Richterin mit den Worten zitiert, dass der 44-Jährige aufgrund der Zeit, die er bereits in Untersuchungshaft verbracht habe, freigelassen worden sei. 

In einem vom Gerichtsdienst veröffentlichten Video war Sehili zu sehen, wie er vor seiner Freilassung in Fahrradschuhen in einem Metallkäfig im Gerichtssaal steht.

Sehilis Partnerin Fanny Bensussan begrüßte das Urteil. "Er kommt nach Hause", schrieb sie im Onlinedienst Instagram. Sie fügte hinzu, dass "noch ein paar Tage" nötig seien, um "Sofianes Rückkehr zu organisieren".

Sehili war Anfang September nach Angaben der russischen Behörden wegen des Versuchs festgenommen worden, von China aus illegal die Grenze zu Russland zu überqueren. Die Untersuchungshaft für den 44-Jährigen war Ende September bis zum 3. November verlängert worden. 

Sehili hatte versucht, den Rekord für die Fahrradstrecke Lissabon-Wladiwostok zu knacken. Der Franzose war im Juli in der portugiesischen Hauptstadt gestartet und wollte bei seinem Rekordversuch 17 Länder durchqueren. An der chinesisch-russischen Grenze auf öffentliche Verkehrsmittel umzusteigen, hätte seinen Rekord nach Tausenden von Kilometern auf dem Fahrrad in mehr als 60 Tagen ungültig gemacht. Darum hatte Sehili Behördenangaben zufolge versucht, einen eigentlich nur mit dem Zug oder Bus passierbaren Grenzübergang mit dem Fahrrad zu überqueren.

Seit dem Beginn der russischen Militäroffensive in der Ukraine wurden mehrere westliche Bürger in Russland festgenommen. Die diplomatischen Beziehungen zwischen Moskau und Paris befinden sich auf einem Tiefpunkt.

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