Die beiden aus fast dreieinhalbjähriger Haft im Iran entlassenen Franzosen Cécile Kohler und Jacques Paris haben sich für die anhaltende Unterstützung aus der Heimat bedankt.
Die beiden aus fast dreieinhalbjähriger Haft im Iran entlassenen Franzosen Cécile Kohler und Jacques Paris haben sich für die anhaltende Unterstützung aus der Heimat bedankt. "Sie haben mich gebeten, die Nachricht zu übermitteln, dass sie ohne diese Unterstützung nicht durchgehalten hätten", sagte der französische Botschafter im Iran, Pierre Cochard, am Mittwoch dem Sender France Inter.
Der Diplomat hatte die beiden am Vortag aus dem berüchtigten Evin-Gefängnis in Teheran abgeholt und in seine Residenz gebracht.
Die Eltern der 41 Jahre alten Lehrerin reagierten erleichtert. "Uns fällt eine große Last vom Herzen. Wir wissen jetzt, dass sie nicht mehr die unmenschliche Behandlung ertragen müssen", erklärten Pascal et Mireille Kohler.
Der französische Präsident Emmanuel Macron sprach am Mittwoch per Videokonferenz mit den beiden Ex-Häftlingen, die erst in letzter Minute von ihrer Haftentlassung erfahren hatten. "Es war sehr bewegend, sowohl für sie als auch für den Präsidenten", sagte Cochard. Macron forderte den Iran auf, die beiden "vollständig" frei zu lassen, wie der Elysée mitteilte.
Kohler und Paris sind bislang nur unter Auflagen frei und dürfen den Iran nicht verlassen. In der Residenz des französischen Botschafters stehen sie aber unter dem Schutz des Wiener Übereinkommens über diplomatische Beziehungen.
Unterdessen erklärte der Iran, dass eine in Frankreich angeklagte Iranerin sich in der iranischen Botschaft in Paris befinde. Die 40 Jahre alte Mahdieh Esfandiari wird von der französischen Justiz wegen Terrorpropaganda in Onlinediensten belangt. Sie war im Oktober unter Auflagen aus der Untersuchungshaft entlassen worden. Teheran und Paris hatten zuvor über einen Gefangenenaustausch verhandelt.
Kohler und Paris waren im Mai 2022 am letzten Tag einer Iran-Reise wegen Spionage-Vorwürfen festgenommen worden. Mitte Oktober wurden beide deswegen zu langen Haftstrafen verurteilt, 20 Jahre für Kohler, 17 Jahre für Paris. Beide hatten stets ihre Unschuld beteuert. Die französische Regierung hatte sie als "Staatsgeiseln" des Iran bezeichnet, die dieser für Verhandlungen nutze. Kohler und Paris waren die letzten Franzosen, die noch im Iran in Haft waren.
Anfang Oktober war der 19-jährige Deutsch-Franzose Lennart Monterlos nach monatelanger iranischer Haft freigekommen. Der im Osten Frankreichs aufgewachsene Sohn eines französischen Vaters und einer deutschen Mutter war im Sommer 2024 zu einer Weltreise per Fahrrad aufgebrochen und ein Jahr später im Iran festgenommen worden.
