Frankreich

Ermittlungen nach Protest bei Konzert von israelischem Orchester in Paris

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Pariser Philharmonien Bild: AFP

Nach einer Protestaktion mit Rauchfackeln während eines Konzerts des Israel Philharmonic Orchestra in der Pariser Philharmonie sind am Sonntag Ermittlungen gegen drei Männer und eine Frau eingeleitet worden.

Nach einer Protestaktion mit Rauchfackeln während eines Konzerts des Israel Philharmonic Orchestra in der Pariser Philharmonie sind Ermittlungen gegen drei Männer und eine Frau eingeleitet worden. Die vier Beschuldigten seien am Sonntag einem Ermittlungsrichter vorgeführt worden und anschließend gegen Auflagen auf freien Fuß gekommen, teilte die Staatsanwaltschaft mit. 

Die vier Beschuldigten waren am Donnerstagabend festgenommen worden, nachdem sie ein Konzert des israelischen Orchesters unter der Leitung von Lahav Shani gestört hatten. Die Pariser Philharmonie sprach von "schwerwiegenden Zwischenfällen". Dreimal hätten Zuschauer versucht, das Konzert zu stören, darunter zweimal mit dem Einsatz von Rauchfackeln. Dabei sei es zu Auseinandersetzungen mit anderen Zuschauern gekommen. Die Störer seien des Saales verwiesen und das Konzert sei fortgesetzt worden. Die Philharmonie erstattete Anzeige. 

Pro-palästinensische Aktivisten hatten zuvor die Absage des Konzerts gefordert. Die Gewerkschaft CGT-Spectacle forderte die Philharmonie auf, das Publikum auf die "schwerwiegenden Vorwürfe" gegen die israelische Regierung im Zusammenhang mit dem Krieg im Gazastreifen hinzuweisen. Die Sicherheitsvorkehrungen rund um das Konzert waren verstärkt worden.

Der 36 Jahre alte israelische Dirigent Shani war bereits zuvor Zielscheibe von Protesten. Im September hatte ein Festival in Flandern die Münchner Philharmoniker ausgeladen, deren Chefdirigent Shani im nächsten Jahr wird.

Ermittelt wird im Zusammenhang mit der Protestaktion in Paris laut Staatsanwaltschaft unter anderem wegen Sachbeschädigung, Gefährdung Dritter, Besitz von Brandbeschleunigern, Organisation einer nicht angemeldeten Demonstration, Verweigerung der Aufnahme von Personalien und Fingerabdrücken durch die Polizei sowie Gewalt.

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