Die Gewerkschaften des öffentlichen Diensts fordern für die 1,2 Millionen angestellten Beschäftigten der Länder außer Hessen sieben Prozent, monatlich jedoch mindestens 300 Euro mehr Geld.
Sieben Prozent, monatlich jedoch mindestens 300 Euro mehr Geld fordern die Gewerkschaften des öffentlichen Diensts in der bevorstehenden Tarifrunde für die Bundesländer außer Hessen. Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi und der Deutsche Beamtenbund verwiesen am Montag in Berlin auf 600.000 unbesetzte Stellen im öffentlichen Dienst. Die Bundesländer müssten als Arbeitgeber attraktiv bleiben, erklärten sie.
Die Leistungen der Beschäftigten müssten besser honoriert werden, forderte Verdi-Bundeschef Frank Werneke. Die Bundesländer stünden finanziell besser da als Bund und Kommunen. Die öffentlichen Verwaltungen befänden sich am Arbeitsmarkt im Wettbewerb. Wer Deutschland wieder fit für die Zukunft machen wolle, brauche dazu den öffentlichen Dienst, betonte der Bundesvorsitzende des Beamtenbunds, Volker Geyer. Zahlreiche Preise würden weiter steigen, deshalb müssten auch die Löhne anziehen.
Bundesländer und Gewerkschaften stehen für die 1,2 Millionen angestellten Beschäftigten vor einer schwierigen Tarifrunde. Im April konnten sich beide Gewerkschaften mit Bund und Kommunen erst nach einer Schlichtung auf einen Tarifvertrag über insgesamt 5,8 Prozent in mehreren Stufen bis 2027 einigen. In der Ländertarifrunde gibt es keine Schlichtungsvereinbarung, was Erzwingungsstreiks wahrscheinlicher macht.
Die Tarifverhandlungen mit den Arbeitgebern der Länder starten am 3. Dezember in Berlin und werden am 15. und 16. Januar sowie vom 11. bis zum 13. Februar 2026 in Potsdam fortgesetzt. Hessen gehört nicht der Tarifgemeinschaft der Länder an und verhandelt seine Tarifabschlüsse separat.
