Taiwans Präsident Lai Ching-te hat angesichts der Bedrohung durch China eine massive Erhöhung der Verteidigungsausgaben auf 40 Milliarden US-Dollar (34,5 Milliarden Euro) angekündigt.
Taiwans Präsident Lai Ching-te hat angesichts der Bedrohung durch China eine massive Erhöhung der Verteidigungsausgaben auf 40 Milliarden US-Dollar (34,5 Milliarden Euro) angekündigt. Ziel sei es, "Verteidigungsfähigkeiten aufzubauen, die das demokratische Taiwan dauerhaft schützen können", sagte Lai am Mittwoch vor Journalisten in Taipeh. Er hatte den über acht Jahre laufenden Milliardenplan für das taiwanische Verteidigungsbudget zuvor in einem Gastbeitrag der "Washington Post" angekündigt.
Die taiwanischen Streitkräfte strebten bis 2027 eine "hohe" Kampfbereitschaft gegenüber China an, fügte Lai hinzu. Die Ausgaben, die vorherige Ankündigungen über ein erhöhtes Verteidigungsbudget sogar noch überschreiten, sollen nach seinen Angaben für Waffenkäufe aus den USA und für eine Verbesserung der Fähigkeiten Taiwans für asymmetrische Kriegsführung genutzt werden.
Zudem solle die Entwicklung eines mehrschichtigen Luftabwehrsystems - eines sogenannten "T-Dome" - vorangetrieben werden, um "die Vision eines uneinnehmbaren Taiwans umzusetzen, das durch Innovation und Technologie geschützt ist", erklärte Präsident Lai weiter.
Taipeh reagiert mit dem Schritt auch auf die Forderung aus Washington, mehr Geld in seine Verteidigung zu investieren. Taiwan hatte bereits in den vergangenen zehn Jahren seine Ausgaben für Militärausrüstung und Waffen gesteigert. Die Insel bleibt aber weiterhin stark von den USA abhängig, um einen möglichen Angriff Chinas abzuwehren.
China hat in den vergangenen Jahren rund um Taiwan mehrfach große Militärmanöver abgehalten. Peking betrachtet Taiwan als abtrünnige Provinz, die wieder mit dem Festland vereinigt werden soll - notfalls mit militärischer Gewalt. Japan hatte Taiwan, das nur rund 60 Kilometer von der nächstgelegenen japanischen Insel entfernt ist, bis 1945 jahrzehntelang besetzt gehalten.
