US-Präsident Donald Trump hat gelockerte Emissionsregeln für Autohersteller angekündigt. Trump sagte am Mittwoch im Weißen Haus, er mache Auflagen seines Vorgängers Joe Biden rückgängig.
Vorfahrt für Verbrenner: US-Präsident Donald Trump hat gelockerte Emissionsregeln für Autohersteller angekündigt. Trump sagte am Mittwoch (Ortszeit) in Washington, er mache Auflagen seines Vorgängers Joe Biden rückgängig, mit denen dieser Elektroautos fördern und den Treibhausgasausstoß senken wollte. US-Autobauer begrüßten die Ankündigung, die deutsche Autoindustrie reagierte hingegen verhalten.
Trump sagte im Beisein von Managern der Konzerne Ford, General Motors und Stellantis, Autos würden künftig in den USA erschwinglicher, zudem würden Arbeitsplätze geschützt. Es gehe darum, den "grünen Betrug" zu beenden - so bezeichnet Trump häufig klimapolitische Maßnahmen.
Nach Angaben des Weißen Hauses sollen US-Bürger beim Kauf eines Neuwagens künftig im Schnitt je tausend Dollar (rund 860 Euro) sparen. Kritiker nennen die Rechnung irreführend, da Autofahrer wieder mehr für Sprit ausgeben müssen, weil die Verbrenner unter den gelockerten Regeln mehr verbrauchen.
Biden hatte der Autoindustrie im vergangenen Jahr einen effizienteren Kraftstoffeinsatz und einen niedrigeren Treibhausgasausstoß vorgeschrieben. Dadurch sollten die US-Bürger über die Lebensdauer ihres Autos im Schnitt rund 600 Dollar an Sprit einsparen. Mit den Vorgaben wollte die Biden-Regierung zugleich den Verkauf von Elektroautos ankurbeln.
Trump nannte die Biden-Regeln "lächerlich, belastend, schrecklich" und teuer. "Die Menschen wollen Verbrenner", betonte Trump. Sie wollten zwar auch Elektroautos, aber derzeit lägen Verbrenner "mit großem Abstand vorne".
Die Autohersteller begrüßten Trumps Vorstoß: Ford-Chef Jim Farley lobte "die Führungsrolle von Präsident Trump bei der Angleichung der Treibstoffstandards an die Marktgegebenheiten." Auch Stellantis und General Motors dankten Trump für seine Initiative, die den Herstellern Kosten zum Ausbau klimafreundlicher Techniken erspare.
"Die deutsche Automobilindustrie bekennt sich zu den Zielen des Pariser Klimaabkommens und setzt auf Investitionen und Innovationen, um die Transformation erfolgreich zu gestalten", erklärte hingegen ein Sprecher des Verbandes der Automobilindustrie (VDA). Technologieoffenheit sei zwar wichtig und "jede Antriebsform kann und wird ihren Beitrag leisten", führte er aus. "Die zentrale Säule" sei dabei aber die Elektromobilität.
Unter Biden hatte die US-Umweltschutzbehörde EPA die verschärften Emissionsgrenzwerte im März 2024 angekündigt. Sie betrafen die Neuwagenflotten in den Jahren 2027 bis 2032. Vorgesehen war ein jährlich sinkender Höchstwert für den Durchschnittsausstoß aller Neuwagen eines Herstellers - ähnlich wie es in der Europäischen Union geregelt ist.
Der Verkehr ist die größte Quelle klimaschädlicher Treibhausgase in den USA. Die Biden-Regierung wollte mit den Vorgaben den Umstieg auf Elektroautos ankurbeln. Es war aber den Herstellern überlassen, welche Technologien sie einsetzen wollten - effizientere Verbrennermotoren oder einen größeren E-Auto-Anteil.
