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Indonesien: Wegen Drogenschmuggels zum Tode verurteilter Niederländer freigelassen

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Mets (r.) und Tokman in Jakarta Bild: AFP

Ein in Indonesien vor 17 Jahren wegen Drogenschmuggels zum Tode verurteilter Niederländer ist freigelassen worden. Gemeinsam mit einem 65-jährigen Landsmann, der eine Haftstrafe wegen Drogenschmuggels absaß, sollte er abgeschoben werden.

Ein vor 17 Jahren in Indonesien wegen Drogenschmuggels zum Tode verurteilter Niederländer ist aus humanitären Gründen aus dem Gefängnis entlassen worden. Der 74-jährige Siegfried Mets habe das Gefängnis Cipinang in der Hauptstadt Jakarta verlassen und befinde sich auf dem Weg zum Flughafen, teilte ein Vertreter des indonesischen Justiz- und Menschenrechtsministeriums am Montag mit. 

Gemeinsam mit seinem 65-jährigen Landsmann Ali Tokman, der eine Haftstrafe wegen Drogenschmuggels abgesessen habe, werde Mets in die Niederlande abgeschoben, erklärte das Ministerium.

Mets war 2008 wegen des Schmuggels von 600.000 Ecstasy-Pillen zum Tode verurteilt worden. Tokman wurde 2015 wegen des Schmuggels von mehr als sechs Kilo MDMA ebenfalls zum Tode verurteilt. Später wurde seine Strafe in lebenslange Haft umgewandelt, nun wurde ihm die vorzeitige Haftentlassung gewährt. 

Beide Männer hatten zuletzt mit körperlichen Beschwerden zu kämpfen. Mets litt unter einer gebrochenen Hand, Tokman unter hohem Blutdruck. Die niederländische Regierung einigte sich dann mit Jakarta auf ihre Auslieferung. Unklar war zunächst, ob die Haftstrafen der beiden Männer in den Niederlanden weitergeführt werden. 

In Indonesien gelten besonders strenge Drogengesetze. Seit 2016 wurden in dem südostasiatischen Land aber keine Todesstrafen mehr vollstreckt. Nach Informationen einer Menschenrechtsgruppe saßen im August fast 600 zum Tode verurteilte Menschen in Haft, unter ihnen rund 90 Ausländer. Im November war eine wegen Drogenhandels zum Tode verurteilte 69-jährige Britin freigelassen und nach Großbritannien abgeschoben worden.

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