Der frühere Grünen-Nationalrat Daniel Brélaz ist tot. Er starb nach den Angaben seiner Familie in der Nacht zu Sonntag im Alter von 75 Jahren. Brélaz war der erste Grünen-Politiker weltweit, der 1979 in ein nationales Parlament gewählt wurde.
Der frühere Grünen-Nationalrat Daniel Brélaz ist tot. Er starb in der Nacht zu Sonntag im Alter von 75 Jahren an einem Herzstillstand, wie sein Sohn Alexandre Brélaz der Schweizer Nachrichtenagentur Keystone-ATS mitteilte. Brélaz war der erste Grünen-Politiker weltweit, der 1979 in ein nationales Parlament gewählt wurde - vier Jahre vor dem Einzug der deutschen Grünen in den Bundestag.
Der Generalsekretär der Partei Grüne Schweiz, Luzian Franzini, würdigte Brélaz als "Pionier" und "Vorkämpfer für die Natur". Der Stadtpräsident von Lausanne, Grégoire Junod, sagte Keystone-ATS, sein Amtsvorgänger habe die Politik auf kommunaler wie auf Landesebene "tiefgreifend geprägt".
Brélaz wurde 1950 geboren. Der Mathematiker begann seine politische Karriere 1975 im Kampf gegen ein geplantes Kernkraftwerk in der Schweiz. 1978 wurde er in das Parlament des französischsprachigen Kantons Waadt gewählt. Ein Jahr später schaffte der damals 28-Jährige den Sprung in die Bundesversammlung. Bis zu seinem Rücktritt 2022 gehörte der Grünen-Politiker der Großen Parlamentskammer mit Unterbrechungen insgesamt mehr als 20 Jahre an.
Auch auf kommunaler Ebene setzte sich Brélaz für grüne Themen ein: 1989 wurde er in die Stadtregierung von Lausanne gewählt, 2001 folgte die Wahl zum Stadtpräsidenten. Damit war Brélaz der erste grüne Bürgermeister einer Schweizer Stadt.
Bei seinem Rückzug aus der Politik 2022 sagte Brélaz dem Schweizer Rundfunk, er sei "stolz", weil er hinsichtlich des Umweltbewusstseins in der Politik "richtig gehandelt" habe. "Ich bin dem Nationalrat mit neuen Anliegen wie nachhaltiger Wirtschaft und Recycling beigetreten, nicht nur mit erneuerbaren Energien", sagte er dem Sender damals. 40 Jahre später hätten diese Anliegen "die Zukunft der Politik des Landes geprägt".
