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Wissenswertes zum Goldkauf – Feinunze, Raugewicht & Co. erklärt

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Bild: ©Ded Pixto/Adobe Stock

Wer sich intensiver mit dem Thema Gold beschäftigt, liest häufig Begriffe wie Unze, Feinunze und Raugewicht. Doch was bedeuten sie eigentlich und welche Rolle spielen sie bei der Geldanlage? In diesem Artikel lernen Sie die wichtigsten Unterschiede kennen und erfahren, worauf Sie beim Kauf achten müssen.

Was ist eine Unze?

Bei einer Unze (Abkürzung: oz) handelt es sich nicht um eine konkrete Gewichtseinheit, sondern um einen Oberbegriff für verschiedene nicht-metrische Gewichtsmaße. Im Laufe der Geschichte und abhängig von der jeweiligen Kultur wurden darunter ganz unterschiedliche Gewichte verstanden.

Beispiele für verschiedene Unzen:

• Gewöhnliche Unze: 28,35 Gramm
• Apotheker-Unze: 31,1 Gramm
• Flüssigkeits-Unze: 28,4131 cm³
• Metrische Unze: 100 Gramm

Seinen Ursprung hat das Gewichtsmaß in der Antike. Die Römer definierten es mit 27,2875 Gramm. Es kam beim Wiegen von Getreide, aber auch in Apotheken zum Einsatz. Die Bezeichnung stammte ursprünglich vom lateinischen „Unica“, was „Zwölftel“ bedeutet. Anders als wir heute verwendeten die Römer nämlich nicht das Dezimal-, sondern das Duodezimalsystem mit der Zahl 12 als Basis. Entsprechend war ein Zwölftel eine gängige Unterteilung.

Abgrenzung zur Feinunze

Die Feinunze ist eine spezielle Unterart der Unze, die für die Messung bei Edelmetallen verwendet wird. Auch, wenn im Edelmetallhandel umgangssprachlich häufig von Unze gesprochen wird, ist in der Regel dieses Maß gemeint, nämlich eine Einheit von 31,1034768 Gramm.

Dabei ist zu beachten, dass sich das Maß nur auf den tatsächlichen Edelmetallanteil bezieht. Das Gewicht von Legierungsanteilen und Verunreinigungen wird also vom Gesamtgewicht abgezogen. Gut veranschaulichen kann man sich dies an einem Beispiel:

Nimmt man eine Anlagemünze aus reinem Gold wie den Wiener Philharmoniker, wiegt die 1-Unze-Münze auch tatsächlich genau 31,103 Gramm. Ist der Feingehalt niedriger wie etwa bei der 1-Unze-Krügerrand-Münze gibt es entsprechend eine Abweichung. Die Krügerrand-Münze aus 22 Karat Gold hat einen Feingehalt von 916,67/1.000. Zu den 31,103 Gramm Feingold kommen also noch die beigemengten 2,827 Gramm Kupfer. Die Münze hat also tatsächlich ein Gewicht von 33,93 Gramm. Ebenso wie die Gewichte unterscheiden sich auch die Größen der Münzen. So hat beispielsweise die Maple Leaf einen Durchmesser von 30 mm, während der Wiener Philharmoniker auf 37 mm kommt.

Tipp: Einen Überblick über weitere Dinge, auf die man beim Goldkauf achten sollte, finden Sie in diesem Agitano-Artikel.

Unterschied zwischen Fein- und Raugewicht

Bei Edelmetallen steht das Raugewicht für das Gesamtgewicht eines Produkts. Gut veranschaulichen kann man sich dies wieder anhand des 1 oz Krügerrand. Er enthält eine Feinunze reines Gold, also 31,1 Gramm. Das Gesamtgewicht ist aber höher. Das liegt darin begründet, dass dem Krügerrand zusätzlich noch etwa 2,83 Gramm Kupfer beigemengt sind. Das Raugewicht beläuft sich also auf 33,93 Gramm, während das Feingewicht lediglich 31,103 Gramm beträgt. Grundsätzlich kann man also sagen, dass das Raugewicht bei Legierungen stets höher ist als der reine Gewichtsanteil des Edelmetalls.

Eine weitere Größe, die gerade bei Erstanlegern für Verwirrung sorgen kann, ist das spezifische Gewicht. Es gibt das Verhältnis der Gewichtskraft des Goldes zu seinem Volumen an. Das spezifische Gewicht von Gold beträgt 19,32 g/cm³. Für die Wertmessung ist diese Größe aber nicht von Bedeutung.

Was ist der Feingehalt?

Zu guter Letzt gehen wir noch einmal etwas genauer auf den Feingehalt ein. Dabei handelt es sich um ein relatives Gewichtsmaß, das den Anteil des reinen Edelmetalls am Gesamtgewicht angibt. Es wird in Promille angegeben. Typische Angaben sind 333er Gold, 585er Gold und 999er Gold.

Vielen Menschen ist aus dem Alltagsgebrauch auch der Begriff Karat bekannt. Auch er spielt hierbei eine Rolle. Er gibt ebenfalls den Gewichtsanteil des reinen Goldes innerhalb einer Legierung an, allerdings in einem anderen Verhältnis von 1 bis 24.

Hat Gold 1 Karat, bedeutet das, dass der Goldgehalt der Legierung 1/24, also 4,167 % beträgt. Andersherum hat 24-karätiges Gold einen Reinheitsgrad von theoretisch 100 %. Dies ist aus praktischen Gründen allerdings ausgeschlossen, da sich in Goldmünzen, Goldbarren und Goldprodukten immer kleine Verunreinigungen befinden. Deshalb spricht man von einer Reinheit von 99,99 %.

Die rechtlichen Vorgaben zum Thema Feingehalt befinden sich im Gesetz über den Feingehalt der Gold- und Silberwaren. So ist etwa in § 2 Abs. 2 FeinGehG festgelegt, dass der Feingehalt des Objekts nicht mehr als fünf Tausendstel unter dem angegebenen Feingehalt liegen darf. Vorbehaltlich dieser Abweichung muss der Gegenstand im Ganzen und mit der Lötung eingeschmolzen den angegebenen Feingehalt haben. Vor allem, wenn es um die Diversifizierung des Portfolios mithilfe von Gold geht, spielt der Feingehalt eine wichtige Rolle, da er letztlich den Gesamtwert bestimmt.

Verschiedene Arten von Legierungen

Reines Gold ist sehr weich, weshalb man es mit weiteren Metallen zu Legierungen verbindet, um auf diese Weise die Widerstandsfähigkeit zu erhöhen. Unter hochwertigen Goldanlagen am verbreitetsten sind Legierungen mit Silber oder Kupfer. Darüber hinaus kommen aber auch viele andere Verbindungen, etwa mit Nickel, Palladium, Platin, Kadmium, Zink, Eisen, Tantal und Wolfram vor.

Der Legierungszusatz ist es auch, der für die typische farbliche Veränderung mancher Goldsorten verantwortlich ist. Verbreitete Sorten sind:

• Graugold (750 Teile Gold, 250 Teile Silber)
• Grüngold (750 Teile Gold, 166 Teile Silber, 84 Teile Kadmium)
• Rotgold (750 Teile Gold, 250 Teile Kupfer)
• Gelbgold (750 Teile Gold, 125 Teile Silber, 125 Teile Kupfer)
• Weißgold (750 Teile Gold, 150 Teile Silber, 100 Teile Kupfer)

Dennoch lässt sich an der Farbe nicht direkt die Zusammensetzung erkennen. So ist es beispielsweise möglich, durch Behandlung mit Säuren und Polieren die übliche Goldfarbe wiederherzustellen. Die geläufigen Goldmünzen bestehen in der Regel aus 900 Teilen Gold und 100 Teilen Kupfer.

Wie viel ist eine Unze Gold wert?

Wie hoch der Wert einer Unze Gold ist, hängt einerseits von ihrem Feingehalt, andererseits vom Goldpreis ab. Dieser wird seit dem 12. September 1919 zwei Mal täglich von der London Bullion Market Association (LBMA) festgelegt – um 10:30 Uhr und dann noch einmal um 15:00 Uhr Londoner Zeit.

Das unter dem Namen Goldfixing bekannte Verfahren der Preisbestimmung kann man sich wie eine Auktion vorstellen. Zunächst wird ein Einstiegspreis festgelegt. Dieser wird im Anschluss an die Goldfixing-Banken weitergeleitet, die ihn wiederum ihren Kunden vorschlagen. Je nachdem, wie viele Menschen zum gegebenen Preis kaufen oder verkaufen wollen, muss der Preis erhöht oder gesenkt werden. Der Wert, bei dem er sich schließlich einpendelt, ist der Fixingkurs und damit die Richtgröße für den gesamten Goldhandel des Tages.

Zu beachten ist weiterhin, dass bei Münzen und Barren neben dem reinen Goldpreis noch die Produktions- und Verfeinerungskosten einkalkuliert werden müssen. Beim Altgoldhandel kommen außerdem noch Kosten für das Einschmelzen und Recycling hinzu. Aus diesem Grund sind die Preise für Münzen, Barren und Altgold unterschiedlich.

Weiterführende Informationen:

https://globalgold-akademie.de/
https://www.berlin.de/wirtschaft/6201088-1610941-global-gold-gibt-wertvolle-tipps-zum-gol.html
https://www.globalgold-duesseldorf.de/
https://www.globalgold-dresden.de/
www.globalgold-leipzig.de
https://www.globalgold-berlin.de/

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