Motor

Neues Material macht Batterien sicherer

  • Rudolf Huber
  • In MOTOR
  • 10. Oktober 2016, 15:43 Uhr

Es ist ein klassischer Interessenskonflikt: Die Akkus für Elektroautos sollen für mehr Reichweite eine immer höher Energiedichte aufweisen. Doch das erhöht die Gefahr, dass die Batterien im Fehlerfall explodieren. Forscher der Hochschule Landshut haben jetzt einen Weg gefunden, dieses Risiko zu verringern.


Es ist ein klassischer Interessenskonflikt: Die Akkus für Elektroautos sollen für mehr Reichweite eine immer höher Energiedichte aufweisen. Doch das erhöht die Gefahr, dass die Batterien im Fehlerfall explodieren. Forscher der Hochschule Landshut haben jetzt einen Weg gefunden, dieses Risiko zu verringern.

Klein sollen die Akkus sein, möglichst leicht, günstig - und natürlich sicher. Prof. Dr. Karl-Heinz Pettinger, wissenschaftlicher Leiter des Technologiezentrums Energie der Hochschule Landshut: "Das Problem dabei ist, dass sich diese Batterien mit steigender Energiedichte heftiger im Fehlerfall entzünden können." Der Chemiker testete mit seinem Team ein alternatives Material für einen kleinen, aber entscheidenden Teil der Batterie, nämlich die Kathode. Statt einer Nickelverbindung, die derzeit in 95 Prozent der Batterien steckt, nutzten die Forscher Lithium-Eisen-Phosphat ihres Industriepartners Clariant. "Diese Verbindung setzt keinen Sauerstoff frei, der sich entzünden könnte. Das macht die Batterie sicherer", so Pettinger.

Im Rahmen des Forschungsprojekts FORELMO, dem Bayerischen Forschungsverbund für Elektromobilität, an dem auch die TU München, das Fraunhofer-Institut für Integrierte Systeme und Bauelementetechnologie und die Georg-Simon-Ohm-Hochschule in Nürnberg, Johnson Matthey Battery Materials, Infineon Technologies, TÜV Süd Battery Testing und EPCOS beteiligt sind, wird jetzt eine Applikationsschrift erstellt, also eine Art Rezept, wie Batteriehersteller das Kathodenmaterial einsetzen können.

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