Reisen

Ortsungebunden arbeiten: Mehr von der Welt sehen

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@ ID 12019 (CC0-Lizenz)/ pixabay.com

Digitale Nomaden, ein freies Leben, keine Büroräume: Die Lust am selbstständigen Arbeiten und freier Zeiteinteilung hat in den vergangenen Jahren an Bedeutung gewonnen. Die Möglichkeiten, die dank der Digitalisierung entstehen, kreieren neue Berufsbilder und verändern das Konzept Arbeit nachhaltig. Ein Traum, der für jeden Menschen in Erfüllung gehen kann?

Die Antwort lautet grundsätzlich: Ja! Wer sich von den starren Arbeitszeitenreglungen seines Arbeitgebers befreien möchte, kann dies jederzeit tun. Kündigen, sich seinen Wunschprojekten widmen und sein mobiles Büro an jedem Ort aufschlagen. So lautet die Theorie, die fast zu schön klingt, um wahr zu sein. Sicherlich ist dieser Schritt schnell gedanklich durchgespielt und lockt mit dem berauschenden Gefühl von Befreiung. Allerdings bedarf es etwas mehr, um sich den neuen Freiheiten vollständig hinzugeben.

Als digitaler Nomade steht das Reisen an erster Stelle. Die Kombination aus Arbeitstier und Weltentdecker scheint alles miteinander zu verbinden, was erstrebenswert ist. Um sich auf das neue Lebensgefühl einzulassen, braucht es jedoch eine Idee, die sich ortsungebunden entwickeln und vorantreiben lässt. Wer sich den Traum eines Einzelhandels erfüllen will und beim Kundenkontakt aufblüht, der wird sich in dem Lebensstil des digitalen Nomaden kaum wiederfinden. Wem die Alternative eines Online-Shops ausreicht, hat dagegen bessere Chancen. Projekte, die lediglich einen Laptop, einen Internetzugang und ein Mobiltelefon benötigen, sind für den Neustart als Remote Worker prädestiniert.

International wachsen

Remote Work und freies Arbeiten bringt einen weiteren Vorteil mit sich: Grenzen scheint es kaum zu geben. Mit welchen Personen und wann gearbeitet wird, entscheiden die Selbstständigen ganz allein. Es ist nicht ungewöhnlich, dass unterschiedliche Nationen auf verschiedenen Kontinenten für ein Projekt zusammenkommen und als Team auf das Ziel hinarbeiten. Kenntnisse und Verständnis für die englische Sprache sind Voraussetzungen, um die Sprachbarrieren zu umgehen. Ob Indien, Australien oder Spanien: Mit Englisch einen gemeinsamen Nenner zu finden, ist deutlich einfacher als auf seine Muttersprache zu bestehen.

Die globale Vernetzung mit anderen Menschen bringt zudem noch einen weiteren Pluspunkt mit sich. Gesamtheitliche Expertise und Know-how kann sich ein Selbstständiger nur bis zu einem gewissen Grad aneignen. Für bestimmte Bereiche hilft es, sich die Arbeit zu teilen oder Profis zu befragen. Hierbei muss es nicht immer gleich um HTML, CSS, Javascript oder allgemein komplizierte Programmiersprache oder Wissen über Zollabgaben beim Versand von Produkten gehen. Selbst wenn Grafik- und Textleistungen eigenständig umgesetzt werden können, hilft es, freie Kreative anzuheuern, die sich um die Erstellung der Materialien kümmern. So bleibt der Kopf frei für neue Ideen.

Loslassen können

Was so leicht klingt, ist ein Entwicklungsprozess, der andauert. Nach Jahren der fest angestellten Arbeit haben Arbeitnehmer Schwierigkeiten in die selbstbestimmte Produktivitätsphase zu wechseln. Teilweise überfordert es die Menschen, sein eigener Herr zu sein und den finanziellen Erfolg in die Wege zu leiten. Verantwortung, Schuld und Erfolg werden von einer einzelnen Person getragen, was mit Selbstbewusstsein einhergeht und Haltung für die eigene Karriere verlangt. Dass nicht jeder diesen Schritt gehen will, ist verständlich.

Umso wichtiger kann es sein, dass sich Selbstständige zusammenfinden und als Team agieren. Jede Person soll dabei seine Freiheiten behalten, doch das gemeinsame Arbeiten kann helfen, neue Wege zu gehen. Von welchem Ort jeder Beteiligte in die Unabhängigkeit startet, ist dabei irrelevant.

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