Fachärzte empfehlen Menschen ab 60 eine Impfung gegen Pneumokokken. Diese Immunisierung ist während der Wintermonate besonders wichtig.
Fachärzte empfehlen Menschen ab 60 eine Impfung gegen Pneumokokken. Diese Immunisierung ist während der Wintermonate besonders wichtig. Vor allem im Februar haben Atemwegserkrankungen Hochsaison.
Zu den Erkrankungen der Atemwege zählt auch die bakterielle Lungenentzündung, diese wird am häufigsten durch Pneumokokken ausgelöst. Mittlerweile sind die Bakterien wieder auf dem Vormarsch: Das Nationale Referenzzentrum für Streptokokken der Uniklinik RWTH Aachen hat im Jahr 2023 so viele Pneumokokken-Fälle gezählt wie in keinem Jahr davor.
Besonders hoch waren die Zahlen in den Wintermonaten. Aktuell ist daher der richtige Zeitpunkt für Vorsorge - vor allem für Menschen ab 60 Jahren: Viele in diesem Alter fühlen sich fit und möchten die besten Jahre genießen. Doch auch, wenn man sich guter Gesundheit erfreut, verliert das Immunsystem langsam, aber sicher an Leistungskraft. Dadurch steigt auch das Risiko, an einer Lungenentzündung durch Pneumokokken zu erkranken.
Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt daher standardmäßig unter anderem für alle Personen ab 60 Jahren die Pneumokokken-Impfung. Wer in diesem Alter ist, sollte die Gesundheit in den Fokus stellen und über die Pneumokokken-Impfung oder deren Auffrischung nachdenken.
Die Häufigkeit von Lungenentzündungen wird oft unterschätzt. In Deutschland erkranken jedes Jahr mehrere hunderttausend Menschen an einer Lungenentzündung. Davon ist etwa jeder zweite bis dritte Fall auf Pneumokokken zurückzuführen. Nachdem während der Covid-19-Pandemie aufgrund der Kontakt- und Hygienemaßnahmen weniger Pneumokokken-Infektionen aufgetreten waren, hat ihre Zahl seit Ende 2022 wieder stark zugenommen.
Diese bakterielle Erkrankung kann sehr schwerwiegend verlaufen und sogar lebensbedrohlich werden, wenn das Immunsystem durch andere Faktoren wie etwa nach einem grippalen Infekt, in Verbindung mit Grunderkrankungen sowie bestimmten Immundefekten erheblich geschwächt ist. Prof. Dr. Hans Jürgen Heppner, Direktor der Klinik für Geriatrie am Klinikum Bayreuth, erklärt: "In vielen Fällen erholen sich die Patienten nach einer Lungenentzündung nicht mehr vollständig und können ihr Leben nicht mehr so fortführen, wie sie es vor der Erkrankung gewohnt waren." Sie seien in ihrer Funktionalität eingeschränkt und ihre Lebensqualität leide erheblich darunter.