Gesellschaft

Dominanz von Großraum München bei Lebensqualität bröckelt - Mainz holt auf

  • AFP
  • In POLITIK
  • 22. Mai 2024, 11:44 Uhr

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Die Dominanz des Großraums München im Zusammenspiel von Lebensqualität, Wirtschaftsstruktur und Arbeitsmarkt bröckelt einer Studie zufolge. Dagegen können insbesondere die Stadt Mainz, aber auch der Wirtschaftsraum Frankfurt am Main deutlich zulegen, wie das am Mittwoch in Köln veröffentlichte IW-Regionalranking des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) ergab.

Die Forscher bewerteten die Situation in 400 Landkreisen und kreisfreien Städten auf Grundlage von 14 Indikatoren aus den Themenbereichen Wirtschaftsstruktur, Arbeitsmarkt und Lebensqualität. Der Landkreis München - also die direkte Umgebung der Stadt München - bleibt demnach zwar Spitzenreiter. Mainz liegt inzwischen aber nur noch knapp dahinter und erreicht insbesondere bei der wirtschaftlichen Entwicklung die volle Punktzahl. Auf Platz drei landet das bayerische Coburg.

Mainz profitierte insbesondere vom dort ansässigen Unternehmen Biontech, das durch Corona-Impfstoffe hohe Gewinne erzielen konnte. In der rheinland-pfälzischen Landeshauptstadt hätten sich aber auch die örtliche Gewerbeentwicklug und der Anstieg wissensintensiver Dienstleistungsbeschäftiger stark entwickelt, so dass Mainz die aktuell dynamischste Region in Deutschland sei.

Im Großraum München ist weiterhin auch die Landeshauptstadt München und der Landkreis Starnberg unter den fünf stärksten deutschen Regionen Deutschlands. Allerdings verlor der Großraum insgesamt an Bedeutung in dem Ranking, Landkreise in der Münchner Umgebung rutschten aus den Top 20 der deutschen Regionen.

Dagegen kann laut Studie der Wirtschaftsraum Frankfurt seine Bedeutung insbesondere durch einen starken Arbeitsmarkt und eine leistungsfähige Wirtschaft festigen. Abstriche gibt es dort laut IW aber bei der Lebensqualität, etwa wegen eines geringen Anteils naturnaher Flächen.

Die Wissenschaftler stellten neben den Stärken auch fest, dass jede vierte Region in Deutschland schwach aufgestellt sei. Oft seien in diesen Regionen die Steuern zu hoch, es fehlten qualifizierte Fachkräfte, und die Bedingungen für Unternehmen seien nicht attraktiv, um sich dort anzusiedeln. Hier sei die Regionalpolitik gefragt.

Die guten dynamischen Beispiele im Ranking zeigten, dass prinzipiell in jeder Ecke Deutschlands Erfolge erarbeitet werden könnten. So schafften es die kreisfreien Städte Flensburg und Hof in die Top Ten der dynamischsten Regionen in Deutschland. Im Gesamtniveau zählen sie derzeit aber noch zu den schwächeren Regionen.

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