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Zwei Tote mutmaßlich durch Bärenangriffe in Japan

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In Japan kommt ist immer häufiger zu Bärenattacken Bild: AFP

Bei zwei mutmaßlichen Bärenangriffen in verschiedenen Regionen Japans sind mindestens zwei Menschen ums Leben gekommen. In der nördlichen Präfektur Miyagi auf der Insel Honshu wurde eine etwa 70-jährige Pilzsammlerin tot in einem Wald aufgefunden.

Bei zwei mutmaßlichen Bärenangriffen in verschiedenen Regionen Japans sind mindestens zwei Menschen ums Leben gekommen. In der nördöstlichen Präfektur Miyagi auf der Insel Honshu wurde eine etwa 70-jährige Pilzsammlerin tot in einem Wald aufgefunden, wie die Polizei am Samstag mitteilte. Eine weitere Frau der Gruppe aus vier Pilzsammlern werde vermisst. Der Vorfall ereignete sich demnach bereits am Freitag.

Die Polizei veröffentlichte bisher keine Details zur Todesursache. Lokale Medien berichteten jedoch, einer der Pilzsammler habe der Polizei gesagt, die Verstorbene sei von einem Bären angegriffen worden. Dem öffentlich-rechtlichen Sender NHK zufolge erlitt die Frau Verletzungen, die auf einen Bärenangriff hindeuteten. 

Bei einem weiteren Vorfall in der Präfektur Nagano nordwestlich von Tokio wurde die Leiche eines 78-Jährigen mit Kratzspuren von Tatzen gefunden, wie die Zeitung "Asahi Shimbun" berichtete. Demnach geht die Polizei ebenfalls von einem Bärenangriff aus.

In Japan wurden in den vergangenen Jahren immer häufige wild lebende Bären gesichtet. Ein Grund dafür, dass sich die Raubtiere auch in Wohngebiete vorwagen, ist, dass es aufgrund der schrumpfenden und alternden Bevölkerung immer mehr verlassene Höfe und Häuser und immer weniger Jäger gibt. Zudem wirkt sich der Klimawandel auf die Nahrungsquellen und die Winterschlafzeiten von Bären aus und trägt laut Erkenntnissen von Wissenschaftlern dazu bei, dass zunehmend Bären auf der Suche nach Nahrung in Dörfer und Städte vordringen.

Wegen der vermehrten Bärenangriffe lockerte das Land Anfang September die Waffengesetze. Städte und Gemeinden dürfen Jägern nun offiziell den Abschuss von Bären in Wohngebieten gestatten. Bisher war für die Nutzung von Jagdgewehren eine polizeiliche Genehmigung erforderlich. Die Neuregelung soll aber nur in Notfällen greifen, Jäger und Kommunen müssen zudem die Sicherheit der Anwohnenden gewährleisten.

NHK zufolge gab es in Japan von April bis August schon fünf tödliche Bärenangriffe. 64 Menschen wurden zudem von Bären verletzt.

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