Den größten Sanierungsbedarf bei Wohnimmobilien gibt es laut einer Auswertung in Städten in Westdeutschland. In den ostdeutschen Städten Chemnitz, Rostock und Potsdam gibt es hingegen den energieeffizientesten Wohnungsbestand.
Ob Bremerhaven, Krefeld oder Solingen: Den höchsten Sanierungsbedarf bei inserierten Wohnimmobilien gibt es laut einer Auswertung von IW Consult und des Portals Immoscout24 in Städten in Westdeutschland. In den ostdeutschen Städten Chemnitz, Rostock und Potsdam gebe es hingegen den energieeffizientesten Wohnungsbestand, teilte das Immobilienportal am Mittwoch mit. Zugleich ziehen sanierungsbedürftige Immobilien demnach vermehrt junge Menschen an.
Laut Immoscout24 haben insgesamt 40 Prozent der Wohngebäude in Deutschland eine Energieeffizienzklasse E oder schlechter und gelten somit als sanierungsbedürftig. In vielen Großstädten Deutschlands fällt der Anteil noch höher aus.
Laut der Auswertung des Immobilienportals und von IW Consult, einer Tochtergesellschaft des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW), haben Bremerhaven (61,5 Prozent), Salzgitter (60,4 Prozent) und Krefeld (59,7 Prozent) den höchsten Anteil renovierungsbedürftiger Immobilien. Dahinter folgen Mönchengladbach, Solingen, Bremen, Lübeck, Gelsenkirchen, Hamm und Herne.
Im Osten hingegen gilt in Chemnitz (9,1 Prozent) und Rostock (9,5 Prozent) nicht mal ein Zehntel der Wohnhäuser als sanierungsbedürftig. Auf den weiteren Top-Ten-Plätzen am anderen Ende der Rangliste folgen Potsdam, Leipzig, Dresden, Halle an der Saale, Erfurt, Magdeburg, Jena und schließlich Erlangen in Bayern, wo rund ein Viertel der Wohngebäude als sanierungsbefürftig gelten.
"Westdeutsche Städte haben den höchsten Sanierungsbedarf, während ostdeutsche Städte von Nachwendeinvestitionen profitieren, die sich heute bei Klimabilanz und Wertentwicklung auszahlen", erklärte Immoscout24-Chefin Gesa Crockford. Zugleich beeinflusse der energetische Zustand den Immobilienwert "erheblich", fügte sie hinzu. "Sanierungsbedürftige Wohnungen sind deutlich günstiger als energieeffiziente Objekte - und ziehen deshalb besonders junge Familien an".
So zeigt die Auswertung demnach auch, dass dort, wo besonders viele sanierungsbedürftige Immobilien auf dem Markt sind, verstärkt Menschen zwischen 30 und 50 Jahren hinziehen. "Denn unsanierte Objekte sind oft deutlich günstiger als sanierte Objekte und bieten daher insbesondere jungen Familien eine gute Kaufchance, wenn sie bereit sind, in Eigenleistung zu sanieren", erläuterte Immoscout24.
Für die Untersuchung werteten das Immobilienportal und IW Consult für 71 kreisfreie Städten mit mehr als 100.000 Einwohnerinnen und Einwohnern Miet- und Kaufangebote von Wohnimmobilien aus, die in diesem Jahr bei ImmoScout24 inseriert wurden. Die Daten zeigen dabei das aktuelle Marktangebot, nicht den Gesamtbestand.
