Der südkoreanische Kryptowährungsunternehmer Do Kwon ist von einem Gericht in New York wegen Betrugs zu 15 Jahren Haft verurteilt worden. In seinem Heimatland Südkorea droht Kwon ein weitere Prozess wegen Betrugs.
Der südkoreanische Kryptowährungsunternehmer Do Kwon ist von einem Gericht in New York wegen Betrugs zu 15 Jahren Haft verurteilt worden. Zudem wurde dem 34-Jährigen am Donnerstag von dem Gericht angeordnet, über 19 Millionen Dollar (16,9 Millionen Euro) an Gewinnen aus seinen illegalen Machenschaften abzugeben. Wegen des Betrugs wird auch in seinem Heimatland Südkorea gegen Kwon ermittelt.
Kwon war der Chef und Mitgründer des Startups Terraform Labs mit Sitz in Singapur, das die Kryptowährungen TerraUSD und die Schwesterwährung Luna herausgab. Der Unternehmer gab die beiden Währungen als sogenannte Stablecoins aus, die an traditionelle Währungen wie den US-Dollar gekoppelt sind, um starke Wertschwankungen zu verhindern. In Wirklichkeit sicherte Kwon seine Kryptowährungen aber nicht mit sicheren Anlagen wie Staatsanleihen ab.
Beide implodierten im Mai 2022, Terraform Labs ging pleite und Kwon setzte sich ab. Kwons Anleger verloren mehr als 40 Milliarden Dollar. Südkorea hatte daraufhin Interpol angerufen, um Kwon zur weltweiten Fahndung in 195 Interpol-Mitgliedsstaaten ausschreiben zu lassen.
Kwon floh von Südkorea über Singapur nach Montenegro. Dort wurde er im März 2023 am Flughafen der Hauptstadt Podgorica festgenommen, als er mit einem gefälschten costaricanischen Pass nach Dubai fliegen wollte. Bei seiner Festnahme gehörte Kwon zu den weltweit meistgesuchten mutmaßlichen Wirtschaftskriminellen.
Das US-Justizministerium erklärte vor Gericht, Kwon könnte es erlaubt werden, seine Strafe in Südkorea abzusitzen, sofern er zuvor mindestens die Hälfte davon in den USA verbüßt habe.
