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UNO: 17 Millionen Menschen in Afghanistan leiden unter Ernährungsunsicherheit

  • AFP
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  • 16. Dezember 2025, 18:17 Uhr
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Essensausgabe in Afghanistan Bild: AFP

In Afghanistan hat sich die Zahl der von Ernährungsunsicherheit betroffenen Menschen nach UN-Angaben deutlich erhöht: Nach Angaben des Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen haben 17 Millionen Menschen in dem Land nicht ausreichend Nahrung zur Verfügung.

In Afghanistan hat sich die Zahl der von Ernährungsunsicherheit betroffenen Menschen nach UN-Angaben deutlich erhöht: Wie das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen am Dienstag mitteilte, haben 17 Millionen Afghaninnen und Afghanen nicht ausreichend Nahrung zur Verfügung, was einen Anstieg von drei Millionen Betroffenen gegenüber 2024 ausmacht. Besonders betroffen seien Kinder, von denen "vier Millionen unter akuter Unterernährung leiden".

"Die Lage verschlechtert sich und wir müssen unverzüglich handeln", erklärte der WFP-Chef für Ernährungssicherheit, Jean-Martin Bauer. Angesichts des bevorstehenden Winters sei der Bedarf derzeit besonders groß.

Die verschärfte Lage ist laut Bauer auf "eine Kombination von Faktoren" zurückzuführen: Eine Dürre habe Landwirtschaft und Viehzucht negativ beeinflusst. Verheerende Erdbeben in den vergangenen Monaten brachten zahlreiche Familien zusätzlich in eine prekäre Lage. Zugleich wurde massiv bei internationalen Hilfen gekürzt. 

Die Hilfsorganisation Save the Children sprach von einem "Alarmsignal". Es würden "dringend mehr Hilfsgelder für die Menschen in Afghanistan" benötigt. Kinder und Frauen seien am stärkten von den Kürzungen der Mittel betroffen.

Seit Anfang des Jahres wurden zudem über 2,5 Millionen Menschen aus dem Iran und Pakistan nach Afghanistan zurückgeschickt. Dies stelle "eine enorme Belastung für die ohnehin schon sehr begrenzten Ressourcen und Infrastrukturen dar und trage zur aktuellen Gefährdung bei", erklärte Bauer.

Um rund sechs Millionen Menschen im Land mit lebensnotwendigen Hilfen zu versorgen, benötige das WFP demnach rund 480 Millionen Euro. Derzeit seien jedoch nur zwölf Prozent der benötigten Finanzmittel gedeckt. 

Ohne zusätzliche Mittel sei das WFP etwa nicht in der Lage, Lebensmittelvorräte in gefährdeten Gemeinden vorrätig zu halten. Nun müsse "jeder mobilisiert werden, um die dramatischsten Folgen für das Land zu verhindern", betonte Bauer.

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