Panorama

Alfons Hörmann spricht über seine wichtigsten Grundsätze zum gesellschaftlichen Engagement

img
@ blende12 (CC0-Lizenz)/ pixabay.com

Visionär, Entrepreneur, Stifter, Ehrenamtlicher, Manager und Berater: Alfons Hörmann ist ein vielseitig Engagierter. Gebürtig in Kempten im Allgäu, ist er trotz seines internationalen Erfolges stets seiner Allgäuer Heimatregion treu geblieben und agiert heute mit unverminderter Energie als Förderer des Gemeinwohls. Als jahrzehntelang erfahrener Netzwerker mit zahlreichen nationalen und internationalen Kontakten betätigt er sich unternehmerisch und gemeinnützig, unter anderem als Stiftungsvorstand in seiner Familienstiftung für die Bereiche Kultur, Kirche, Denkmalpflege und Sport und unterstützt benachteiligte Personen mit Fokus auf seiner Heimatregion.

Der Werdegang von Alfons Hörmann: vom Manager zum vielseitig Engagierten

In seinem bisherigen Leben hat der 1960 im Allgäu geborene Alfons Hörmann viele Stationen durchlaufen. Seine berufliche Karriere begann Ende der 70er-Jahre in der Baubranche. Schnell gelang ihm der Aufstieg in leitende Positionen, Anfang der 90er-Jahre war er bereits als Geschäftsführer tätig und stieg bis zum Vorstandsvorsitzenden der Creaton AG im Jahr 1998 auf. In den Folgejahren trug er in mehreren leitenden Führungspositionen und Aufsichtsratsgremien Verantwortung , zuletzt war er bis 2020 Vorstandsvorsitzender der SCHÖCK AG in deren Aufsichtsrat er weiterhin aktiv ist.

Parallel zu seiner erfolgreichen beruflichen Karriere begann Hörmann schon im Jahr 2000 sein bis heute andauerndes ehrenamtliches Engagement in einer Vielzahl von Organisationen. Dabei hat es ihm vor allem der Sport angetan. Er stand unter anderem dem Allgäuer Skiverband, dem Bayerischen Skiverband  und ab 2005 dem Deutschen Ski-Verband vor, war von 2013 – 2021 Präsident des Deutschen Olympischen Sportbundes und Mitglied der Marketingkommission des IOC sowie von 2006 – 2010 Vizepräsident der Internationalen Biathlon-Union und 2010 – 2021 im Vorstand der FIS (Weltorganisation des Skisports).

Um die Nachwuchssportler in seiner Heimatregion zu unterstützen, übernahm Alfons Hörmann im Jahr 2002 die Präsidentschaft von Prosport Allgäu-Kleinwalsertal und gründete 2005 im Sinne der frühzeitigen und nachhaltigen Förderung der Nachwuchsathleten die ProSport-Stiftung Allgäu-Kleinwalsertal. 2009 folgte sodann die Gründung der gemeinnützigen Alfons Hörmann Stiftung.  Letztere hat sich laut Stiftungssatzung „gesellschaftliches Engagement, insbesondere durch die Förderung von Wissenschaft und Forschung, der Religion und von Kunst, Kultur und Denkmalpflege sowie die Unterstützung von Personen, die infolge ihres körperlichen, geistigen oder seelischen Zustands auf die Hilfe anderer angewiesen sind, und zwar in erster Linie in der Region Allgäu“ zur Aufgabe gemacht.

Nationale und internationale Bekanntheit erlangte er vor allem als ehrenamtlicher Präsident des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB), dem er von 2013 bis 2021 vorstand. In dieser Aufgabe verantwortete er unter anderem die erfolgreiche und umfassende Leistungssportreform sowie eine umfangreiche Neuaufstellung der DOSB-Organisation und deren wirtschaftlich erfolgreiche Aufstellung. Als wesentliche strukturelle Weichenstellungen brachte er die Erhöhung der Frauenquote in den Führungsteams auf über 50 % und die Umstellung auf ein hauptberufliches und voll verantwortliches Vorstandsteam auf den Weg.

Im beruflichen Bereich bildeten im vergangenen Jahrzehnt unter anderem erneuerbare Energien einen wichtigen Schwerpunkt in seinen Aktivitäten. Er gestaltete die Energiewende als Projektentwickler und Investor aktiv mit und realisierte in enger Abstimmung mit Gemeinden und kommunalen Energieversorgern zukunftsorientierte PV-Projekte. Damit werden tausende Haushalte im Allgäu und in Mitteldeutschland CO2-frei mit Energie versorgt und regionale Energiekonzepte mit wertvoller, dauerhafter Unabhängigkeit von internationalen Öl- und Gaslieferungen möglich. Die Umsetzung erfolgte mit naturnahen und landwirtschaftsfreundlichen Konzepten in Form von ergänzender großflächiger Schafhaltung.

Ein weiterer Bereich, dem Hörmann seit Jahrzehngten viel Energie und Einsatz  widmet, ist der Denkmalschutz. Im Verlauf von zweieinhalb Jahrzehnten ermöglichte er die Sanierung zahlreicher stadtprägender Denkmalobjekte in den thüringischen Regionen Weimar, Erfurt und Jena sowie in seiner Allgäuer Heimat mit dem Ziel, diese wertvollen Kulturgüter für die nächsten Generationen zu erhalten und dringend benötigten Wohnraum zu schaffen.

Die faszinierende Welt des Sports

Die Verbindung zum Sport begleitet Hörmann zeitlebens: Außergewöhnliche sportliche Leistungen und insbesondere die besonderen Persönlichkeiten und Fähigkeiten der Athletinnen und Athleten faszinieren ihn. Eine seiner wichtigsten Erfolgsformeln bringt er daher mit einem aus der Welt des Sports entliehenen Bild auf den Punkt. Für ihn geht es wir im Sport vor allem um die Frage: „Wie kommt man als Team zum Erfolg?“ Denn Ausnahmeleistungen Einzelner sind auch und gerade im Sport nur erreichbar, wenn ein perfekt zusammenspielendes Team agiert.

Die Welt des Sports hatte und hat prägenden Einfluss auf Hörmann. Folgerichtig ist es nicht verwunderlich, dass er seinen Führungsstil im übertragenen Sinne sportlich, also kurz und knapp formuliert: „Fordern und fördern.“ Mit das Wichtigste in meinen Führungsrollen war und ist mir das was  Ralph Waldo Emerson so treffend auf den Punkt gebracht hat: „Wessen wir am meisten im Leben bedürfen, ist einer, der uns dazu bringt, das zu tun, wozu wir fähig sind. Für eine Führungskraft gibt es nichts Schöneres als den Erfolg der eigenen Mitarbeiter zu beobachten und gezielt zu fördern.“

Die unzähligenTreffen im Kreis der Sportfamilie bei Versammlungen oder Ehrungen, wie beispielsweise bei der jährlichen Vergabe „Sterne des Sports“ sowie langjährige und sehr vertrauliche Kontakte mit den Athletinnen und Athleten bereiten ihm dabei besonders viel Freude und zählen im Rückblick mit zu seinen schönsten Erinnerungen und Höhepunkten im Leben. Ganz besonders haben es ihm dabei immer jene Veranstaltungen angetan, bei denen der Kontakt zur Basis und zum Nachwuchs gegeben war.

Die Gemeinschaft am Erfolg teilhaben lassen

Für Hörmann basiert die erstaunlich umfangreiche Liste des erfolgreichen gesellschaftlichen Engagements - sei es ehrenamtlich, in Stiftungen oder in der Privatwirtschaft – schlussendlich einen gemeinsamen Nenner: „Dass man nicht nur nimmt und den eigenen Erfolg genießt, sondern eben auch möglichst viele andere daran teilhaben lässt.“ Aus dieserklaren Haltung ergibt sich für Hörmann sein umfangreiches ehrenamtliches und gemeinnütziges Handeln. Unter dem Primat der Gemeinnützigkeit nutzt er gemeinsam mit seiner Familie die Chance „gesellschaftlichen Mehrwert zu schaffen“ und „ganz einfach der Gesellschaft Wertvolles zurückzugeben.“ Dass dabei nicht alle Engagements auch von anderen als Mehrwert wahrgenommen und entsprechend wertgeschätzt werden, musste Hörmann mit seinem Führungsteam vor dem Ende seines Engagements beim DOSB erkennen. Hörmann meint dazu „auch, wenn da mal Kritik und erheblicher Gegenwind eher dazu führen, dass man in eine sehr nachdenkliche Position für sich selbst kommt gilt es dennoch verantwortungsbewusst neue Ziele zu definieren und seiner Linie treu zu bleiben.“

Auch zukünftig will er sein Augenmerk im Wesentlichen auf seine Stiftungen, weitere ehrenamtliche und gemeinnützige Tätigkeiten und das unternehmerische Engagement im Bereich von Aufsichtsräten und der Umsetzung von Projekten werfen. „Die Energiewende 2.0 und auch zahlreiche Startup-Initiativen erfordern viel Management-Erfahrung und bieten zugleich faszinierende  Möglichkeiten zum sinnvollen Engagement für gute gesellschaftliche Entwicklungen“ so sein aktuelles Fazit. Auf die Frage, wie er so viele Sachen gleichzeitig schafft, hält er es mit Thomas Alva Edisons Sinnspruch „1 % des Erfolges resultiert aus der Inspiration, 99 % aus Transpiration.“ Dabei sieht er seine Vielzahl von parallel und erfolgreich ausgeführten Tätigkeiten gelassen und zuversichtlich, denn „erfolgreiche Menschen gehen in ihrer Arbeit auf, nicht unter.“

STARTSEITE