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Ghost Kitchen: Ein modernes Gastronomie Konzept mit Zukunft?

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@ Foto von Op1 auf Unsplash (CC0-Lizenz)

Die Gastronomie ist fast so alt wie die zivilisierte Menschheit und dennoch überrascht sie uns mit immer neuen Themen, Geschmäckern und Konzepten. Eine ganz andere Form der Restaurant Kultur erobert derzeit den europäischen Markt.

Entstanden ist sie in den USA und fährt den Gastronomen dort bereits hohe Gewinne ein. Die Rede ist vom Konzept der „Ghost Kitchen“.

Die „Geisterküche“ ist ein Restaurant, das ganz ohne Gastraum, Tische, Stühle und Servicepersonal funktioniert. Dieses Konzept fokussiert sich einzig und allein darauf, die Speisen zuzubereiten und für die Auslieferung und Abholung fertig zu machen.

Hat die Ghost Kitchen Chancen für die Zukunft?

Wie bereits erwähnt, bringt die Ghost Kitchen bereits hohe Gewinne in den USA ein. Mit steigender Popularität von Lieferdiensten und Abholservices in der Gastronomie innerhalb der letzten 3 Jahre in Deutschland gibt es bereits einige Geisterküchen, die erfolgreich arbeiten. Die Vorteile locken Gastronomen. Der Kostenfaktor ist dabei der Größte: Der Verzicht auf einen Gastraum führt zu einer reduzierten Quadratmeteranzahl, was wiederum für geringe Mietkosten sorgt. Auch bei der Einrichtung lässt sich enorm sparen, da nur eine gut ausgestattete Küche gebraucht wird. Dies ist ein Konzept, wo ein gutes Gastronomie Kassensystem die Ghost Kitchen besonders gut unterstützen kann. Von der Bestellung bis zur Auslieferung und Abholung kann alles schnell und einfach digital organisiert und verwaltet werden. Dies ist auch der Grund, warum die Ghost Kitchen gerne als „digitales Restaurant“ bezeichnet wird. Ein weiterer ausschlaggebender Punkt ist die Speisekarte, die ebenso vollkommen virtuell existieren kann.

Da nur eine Küche betrieben werden muss, braucht man auch nur das Küchenpersonal. Im Grunde kann ein einziger Koch eine Geisterküche allein betreiben, wenn er gut organisiert ist. Kellner, Reinigungs- und Rezeptionspersonal werden hier gar nicht benötigt.

Das Restaurant kann als Geisterküche auch wunderbar schnell neue Menüpläne und Foodkonzepte umstellen und damit experimentieren. Mit der Hilfe digitaler Pflege von Kundendaten kann auf Vorlieben und Bedürfnisse von Kunden besser eingegangen werden.

Wie kann eine Ghost Kitchen erfolgreich funktionieren?

Zunächst einmal muss man sich als Geisterküche einen Namen machen. Ein einprägsamer Name, ansprechendes Logo und ein einschlägiges Food Konzept machen das sogenannte Branding aus. Am erfolgreichsten haben sich die Ghost Kitchen Restaurants gezeigt, die die Bestellungen über eine eigene Restaurant App managen.

Ein weiterer Punkt für eine kosteneffiziente Umsetzung kann es sein, sich in bereits bestehende Infrastrukturen einzumieten. Da man ja nur eine Küche braucht, kann man sich diese auch mit andern Köchen oder gar Geisterküchen teilen. Der Standort ist zwar in erster Linie durch die Konzeptdefinition nebensächlich, jedoch sollte man schon darauf achten, dass im unmittelbaren Umkreis auch viele potenzielle Kunden existieren. Ein Gewerbegebiet eignet sich beispielsweise nur, wenn man eine reine Mittagsküche an Werktagen führen möchte.

Zukunftssicher oder Spukvorstellung?

Weniger Platz, weniger Personal, weniger Kosteneinsatz entsprechen mehr Gewinn für den Gastronomen bei geringeren Kosten für den Kunden. Das klingt glasklar nach einer Win-win-Situation. Auch wenn die Popularität und der Nutzen einer Ghost Kitchen durchaus steigt, wird dieses Konzept nicht unbedingt an den etablierten Sterneküchen und der Systemgastronomie vorbeikommen. Eher wird sie, wie es sich bereits aus der Erfolgsgeschichte in den USA ablesen lässt, als starke Konkurrenz auf Augenhöhe mit dem bereits vorhandenen in Zukunft bestehen.

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