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Personalsuche: So finden Unternehmen gute Mitarbeiter

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@ Bild von Tumisu auf Pixabay (CC0-Lizenz)

149.000 Stellen in der IT-Branche blieben 2023 in Deutschland unbesetzt. Der Mangel an Fachkräften zeigt sich jedoch auch in vielen weiteren Branchen wie dem Gesundheitssektor und dem Ingenieurwesen. Qualifizierte Arbeitnehmer finden Unternehmen somit nicht mehr so einfach wie vor wenigen Jahrzehnten.

Eine weitere Herausforderung: Der Arbeitsmarkt entwickelte sich unlängst zugunsten der Arbeitnehmer. Unternehmen müssen nun die Fachkräfte von sich überzeugen. Insbesondere Führungskräfte stellen dabei hohe Anforderungen an ihren neuen Arbeitgeber. Der Fachkräftemangel und die Veränderung des Arbeitsmarktes führen somit dazu, dass Unternehmen ihre Recruiting-Strategie überarbeiten und anpassen müssen.
Doch wo finden Unternehmen gutes Personal? Welche Recruiting-Maßnahmen führen zum Erfolg? Und lohnt es sich, auf einen Personalvermittler zu setzen?

Wo finden Unternehmen gutes Personal?

Früher generierten Unternehmen zahlreiche Bewerbungen und standen vor der Qual der Wahl. Heute gilt es dagegen, eine starke Arbeitgebermarke aufzubauen, die das Interesse qualifizierter Arbeitskräfte weckt. Dem Employer Branding kommt somit eine zentrale Rolle zu.

Doch wo sollten Unternehmen nach Mitarbeitern suchen? Zunächst gilt: Als klassische Form der Mitarbeitersuche fungiert nach wie vor die Stellenausschreibung im Internet. Auf Jobbörsen platzieren Unternehmen Ausschreibungen. Diese enthalten die Stellenbezeichnung, eine Beschreibung des Aufgabenbereichs und eine Liste mit den notwendigen Anforderungen.

Eine weitere Möglichkeit stellt die Unterstützung durch eine Personalvermittlung dar. Die Personalvermittlung für Unternehmen verfügt über die notwendige Marktkenntnis und das Netzwerk, um Unternehmen und Bewerber über die Landesgrenzen hinweg zusammenzuführen.

Recruiting leicht gemacht: 5 Tipps für Unternehmen

Wer vakante Stellen besetzen möchte und wenige Bewerbungen generiert, sollte die Recruiting-Strategie anpassen. Doch welche Recruiting-Methoden führen zum Erfolg?

Tipp 1: zielgruppenbasiert arbeiten

Eine Recruiting-Strategie für alle Stellen gilt heute als wenig zielführend. Bewerber reagieren nämlich auf individuelle Stellenbeschreibungen. Je nach Zielgruppe muss sich hier die Botschaft an den potenziellen neuen Mitarbeiter unterscheiden. So sprechen Unternehmer promovierte Akademiker beispielsweise anders als an junge Azubis. Das Motto: Mut zu Neuem! Doch aufgepasst: Vor jedem Launch sollte die Reaktion der Zielgruppe abgefragt werden.

Tipp 2: Best Practices nutzen

Never change a running system. Dies gilt auch im HR-Prozess. Unternehmen, die zahlreiche Bewerber ansprechen und für sich gewinnen, sollten das funktionierende System beibehalten und wiederkehrende administrative Prozess automatisieren. Schließlich gilt in der HR: Je einfacher und standardisierter der Prozess, desto mehr Zeit können die Personaler in Gespräche und das Onboarding der Mitarbeiter investieren.

Tipp 3: auf Kommunikation setzen

Hand aufs Herz: Viele Unternehmen behandeln ihre Kandidaten im Bewerbungsprozess stiefmütterlich. Oft wird signalisiert: “Sie können sich glücklich schätzen, dass Sie an unserem Prozess teilnehmen. Wir melden uns in wenigen Monaten.” Das Problem: Dauern Bewerbungsprozesse zu lange und reagieren Unternehmen gar nicht oder unfreundlich auf Nachfragen seitens der Bewerber, wenden diese sich einem Konkurrenten zu.

Unter Umständen entgeht Unternehmen so die Chance auf qualifizierte und innovative Fachkräfte, die aktiv am Erfolg des Unternehmens mitwirken. Firmen sollten deswegen Wert auf eine Kommunikation auf Augenhöhe legen.

Tipp 4: Bewerber wie Kunden behandeln

Unternehmen können davon profitieren, ihre Bewerber wie Kunden zu behandeln. Im gesamten Bewerbungsprozess kann es sich somit als vorteilhaft erweisen, einen authentischen und herzlichen Eindruck zu hinterlassen, Persönlichkeit zu zeigen und zu jeder Zeit verbindlich zu agieren.

Tipp 5: passende Mitarbeiter statt perfekte Mitarbeiter in Betracht ziehen

Unternehmen verfolgen häufig die Vorstellung von dem perfekten Mitarbeiter. In den meisten Fällen ist es jedoch zielführender, Mitarbeiter mit Entwicklungspotenzial einzustellen. Das bedeutet, dass sich Unternehmen auf die Muss-Kriterien fokussieren.

Personaler sollten Bewerber also nicht an den Leistungen eines Top-Mitarbeiters messen, sondern sich fragen, welche Skills der Job des Top-Mitarbeiters in wenigen Jahren erfordern wird. Wichtig ist auch, dass diese sich fragen, ob sie die Qualifikationen der Bewerber überhaupt selbst bewerten können.

Lohnt sich eine Personalvermittlung?

Eine Personalvermittlung kann von allen Unternehmen in Anspruch genommen werden, die Zeit und Geld im Bewerbungsprozess einsparen möchten. Der Dienstleister stellt einen schnellen Kontakt zu qualifizierten Fachkräften her und bietet die Möglichkeit zur kurzzeitigen Arbeitnehmerüberlassung. In der Folge gelingt es den Auftraggebern selbst in Zeiten des Fachkräftemangels, vakante Stellen schnell und erfolgreich zu besetzen.

Das Fazit – gute Mitarbeiter einstellen

Wirtschaft, Politik und Wissenschaft stehen vor der Herausforderung, den Fachkräftebedarf zu sichern. Diese fehlen heute in zahlreichen Bereichen. Denn die Babyboomer verlassen die Arbeitswelt nach und nach. Es rücken jedoch zu wenig junge Menschen nach. Gleichzeitig führt die Digitalisierung der Arbeitswelt dazu, dass das Personal neuartige Qualifikationen aufweisen muss, über die die Babyboomer nicht verfügen. Vakante Stellen bleiben unbesetzt.

Um dennoch potenzielle neue Mitarbeiter auf sich aufmerksam zu machen, sollten Unternehmen ihre Recruiting-Strategien anpassen. Wichtig ist, dass diese zielgruppenbasiert vorgehen, Wert auf Kommunikation legen und Bewerber wie Kunden behandeln. Außerdem ist es von Bedeutung, auf Perfektionismus zu verzichten und vorwiegend auf Mitarbeiter mit einem Entwicklungspotenzial zu setzen.

Quelle: Rekord-Fachkräftemangel: In Deutschland sind 149.000 IT-Jobs unbesetzt | Presseinformation | Bitkom e. V.

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